Bachelorarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Kunst - Kunstgeschichte, Note: 1,70, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: Drei schlaglichtartig beleuchtete Gestalten heben sich von einem dunklen Hintergrund ab. Zwei Frauen mit ernstem, konzentriertem Blick, eine der beiden mit einem Schwert in der Hand, pressen gewaltsam einen Mann auf ein Bettlaken nieder um ihn zu enthaupten. Kräftige Arme greifen ineinander. Es ist eine blutige Szene voller Dramatik, die den allesentscheidenden Augenblick, den sogenannten "baroque moment", des biblischen Judith und Holofernes-Narratives darstellt. Die italienische Künstlerin mit dem vielversprechenden Namen Artemisia Gentileschi (1593-1653) schuf das Gemälde "Judith enthauptet Holofernes" um 1620 in Rom. Bei der biblischen Geschichte aus dem Buch Judit handelt es sich um einen Erzählungstypus. Dabei stellt die fromme, jungfräuliche Witwe Judith die Personifikation Israels/des Judentums dar. Ihre von den Assyrern bedrohte Heimatstadt Bethulia bedeutet übersetzt 'Gotteshaus' und ist mit dem hebräischen Wort für Jungfräulichkeit verwandt. Um ihr Volk zu befreien begibt sich Judith zusammen mit ihrer Magd in das Lager der Angreifer um das Vertrauen deren Anführer Holofernes zu gewinnen. Nach einigen Tagen sucht sie nach einem Trinkgelage das Gemach des betrunkenen Holofernes auf um ihn mit Hilfe göttlichen Beistands zu enthaupten. Nach Vollzug des Befreiungsakts kehren die beiden Frauen nach Bethulia zurück. Wenngleich sich das Sujet zu Beginn des 17. Jh. großer Beliebtheit in Italien erfreute, so überwogen dennoch Darstellungen, die Judith (und ihre Magd) nach vollbrachter Tat zeigen. Ein solches Beispiel, welches Artemisia vertraut war, stammt von ihrem Vater, Orazio Gentileschi, und wird in einem späteren Abschnitt genauer betrachtet.
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