Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: gut, Karl-Franzens-Universität Graz (Fachbereich Germanistik), Veranstaltung: Liebesgeschichten in der Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: Schnitzler zeigt in zehn Szenen wie zehn Menschen unter der physischen Einwirkung des Geschlechtstriebes alle individuell menschlichen Züge verlieren und rein animalisch und uniform ihre Handlungen auf das eine Ziel, die Befriedigung des Triebes, ausrichten. Das Prinzip des Reigens wird durch das Abspielen einiger Motive von mehreren Partnern und einiger stereotyper Redewendungen durchexerziert. Die Motive bilden eine gedankliche und bildliche Verbindung der einzelnen Szenen und Figuren. Die Beziehungen zwischen Mann und Frau verlaufen disharmonisch: Die Frau wechselt von spröder Ablehnung zu zärtlicher Anhänglichkeit, der Mann von sinnlicher Erregung zu kalter Ablehnung. Die Unmöglichkeit gemeinsamen Glücks wird offenbar. Die Begebnisse des Reigens implizieren die These, daß allen Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht und ihrem Sozialstatus ein elementares Verlangen zukommt, das keineswegs immer auf Liebe und Ehe zielt.