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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Artur Schnitzler: Das erzählerische Werk, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Titel der Erzählung, Doktor Gräsler, Badearzt, scheint bereits auf den ersten Blick wie beliebig aus einem Telephonbuch herausgegriffen zu sein. Dies ist auffällig und legt nahe, dass der Beruf für den Protagonisten wie auch für die Erzählhandlung von besonderer Bedeutung sein dürfte. In diesem Zusammenhang findet sich auch in…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Universität Karlsruhe (TH) (Institut für Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Artur Schnitzler: Das erzählerische Werk, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Titel der Erzählung, Doktor Gräsler, Badearzt, scheint bereits auf den ersten Blick wie beliebig aus einem Telephonbuch herausgegriffen zu sein. Dies ist auffällig und legt nahe, dass der Beruf für den Protagonisten wie auch für die Erzählhandlung von besonderer Bedeutung sein dürfte. In diesem Zusammenhang findet sich auch in Schnitzlers bereits 1900 veröffentlichten Erzählung Leutnant Gustl eine Berufsnennung bereits im Titel, deren zentrale Bedeutung für die Handlung schnell deutlich wird. Nicht nur werden Erscheinungen dekadenter Daseinsform des fin de siècle vorzugsweise Angehörigen der Offizierskaste zugeschrieben. Auch spielt diese Zugehörigkeit für Gustl selbst eine fundamentale Rolle, bildet sie doch die Grundlage für jenen zweifelhaften Ehrbegriff, der eine Duellierung mit seinem Widersacher notwendig zu machen scheint. Im Falle von Doktor Gräsler, Badearzt nun ist – wenn auch nicht die Zugehörigkeit zur Ärzteschaft als solcher – der Status als „Badearzt“ durchaus negativ konnotiert, unterstellt man doch den in Kuranstalten und Ferienorten praktizierenden Medizinern eine besondere Affinität zur eher wohlhabenden und zahlungskräftigen Klientel, wenn nicht gar die Neigung, einen ethischen Beruf vorrangig aus Profitlichkeit ergriffen zu haben. Dass sich Gräsler einer Einordnung seines Status als Arzt in einen bereits am Rande der Professionalität angesiedelten Bereich außerhalb der wissenschaftlichen Medizin durchaus bewusst ist, zeigt C.E.J. Brinson auf: „In the company of other doctors Gräsler is aware of his low standing as an itinerant and fundimentally uncommitted ‚Badearzt‘.“ Nach Ansicht von Michaela L. Perlmann handelt es sich gar um die Furcht „vor dem Berufsrisiko der Ansteckung, daß sie (die Ärzte, M.M.) lieber Ausschau nach den einträglichen, leichten Fällen halten, als sich der prekären Fälle anzunehmen“. Vielleicht mag der Autor auch die Absicht gehabt haben, im Leser bereits bei der Rezeption des Titels eine unterschwellige Abneigung, eine Vorahnung von Zweitrangigkeit des Protagonisten oder den Keim des Verdachts einer Charakterschwäche des Doktor Gräsler zu legen.