Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Arthur Schopenhauer, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es ist gleich, ob wir aus einem Palast oder Kerker die untergehende Sonne betrachten, ob das schauende Auge einem König oder einem Bettler angehört.“ Laut Arthur Schopenhauers Lehre kann dementsprechend jeder Mensch zur Betrachtung der Welt eine ästhetische Haltung einnehmen, die zur teleologischen Erkenntnis führt. Schönheit stellt für den Philosophen nicht, wie annehmbar wäre, den Endzweck dar, sondern bildet lediglich einen Nebeneffekt der Kunst. Sein ästhetisches Programm, welches den Hauptgegenstand dieser Hausarbeit darstellt, vollzieht den Vorgang der willensfreien Erkenntnis auf der subjektiven Seite und den der Ideenerkenntnis auf der objektiven Seite nach. Zu Beginn der Untersuchung soll die ästhetische Kontemplation als vom Willen befreites Erkennen eine Erläuterung erfahren, wobei hinzukommend das Gefühl des Erhabenen vom Schönen unterschieden und dargestellt werden soll. Weiterhin soll damit zusammenhängend Schopenhauers Ideenlehre präsentiert werden, welche eng an die platonische Ideenerkenntnis angelehnt ist. Neben der Unterscheidung zwischen Idee und Begriff, soll die ästhetische Funktion der Ideen, welche sich in der Kunst fundiert, demonstriert werden. Die Kunst als Erkenntnisart von Ideen stellt laut Schopenhauer das Werk eines Genius dar, denn er allein kann „rein erkennendes Subjekt“ sein und bildet somit einen starken Kontrast zum gewöhnlichen Menschen, der bloß eine „Fabrikware der Natur“ ist. Somit soll der Typus des Genies nach Schopenhauers Verständnis eine gesonderte Betrachtung erhalten. Arthur Schopenhauer entwickelte ein hierarchisches Stufenreich der Künste, dementsprechend in der vorliegenden Hausarbeit die Theorien einzelner Kunstgattungen vorgestellt werden sollen. Hier sollen die Architektur, die Poesie und die Musik betrachtet werden. Letztere nimmt eine isolierte Stellung ein, da sie nicht wie die übrigen Künste das Abbild der Ideen, sondern des Willens selbst darstellt. Arthur Schopenhauers Ästhetik löst die Behauptung aus, dass sie der Kunst ein erlösendes Ziel gebe, da sie den „Schaffenden wie den Betrachtenden von der Schwere des Erdendaseins, vom Willen und seinen Qualen“ befreie. Schopenhauer postuliert eine Erlösung durch die streng objektive Betrachtung von Natur und Kunst, womit er sein philosophisches Grundpathos - die „Befreiung der Erkenntnis von der Herrschaft des Willens“ – stützt. Doch ist eine endgültige Aufhebung des Leidens durch die Ästhetik tatsächlich möglich?