Die Farbwahrnehmung war bislang ein von der Kunstpädagogik weitgehend vernachlässigtes Thema. So fehlten fundierte empirische Untersuchungen, welche den Zugang zur Farbe ähnlich exakt beschreiben, wie die zeichnerische Entwicklung. Diese Grundlagenarbeit versucht eine Lücke zu schließen und Ansätze für die weitere Forschung auf dem Gebiet zu liefern. Die Reihe von insgesamt 7 Studien verknüpft Fragestellungen der Kunstdidaktik mit denen der Kognitionspsychologie und anderen mit Farbe befassten Forschungszweigen, etwa der Linguistik und Neurophysiologie. Auch in Hinblick auf künftige Forschungsbemühungen werden in einem einführenden theoretischen Teil wichtige Ergebnisse der jüngeren Kognitionspsychologie und Neurowissenschaften zum Thema der visuellen Wahrnehmung, der Entstehung von Vorstellungsbildern und des visuellen Gedächtnisses vorgestellt und auf verständliche Weise erklärt. Über 800 Probanden im Alter zwischen 10 und 16 Jahren lieferten die praktischen Testergebnisse. Sie belegen deutliche alters- und geschlechtsspezifische Unterschiede im Zugang zur Farbe. Die Befunde deuten zudem auf einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Farbvokabular Jugendlicher und der Wahrnehmung von Farbe: wer in einem Bild mehr Farben entdeckt, verfügt häufig über einen breiter ausgebauten Wortschatz an Farbnamen. Erstmals wird auch das Thema Farbenblindheit unter kunstdidaktischen Gesichtspunkten ausführlicher diskutiert. Schließlich wird am Beispiel der abstrakten Farbmischübungen der Sinn tradierter Methoden hinterfragt. Auf einer beigelegten CD-ROM befinden sich das e-book zum Titel sowie der Abbildungsteil in Farbe.
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