Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Neuzeit (ca. 1350-1600), Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Zunächst sollen in der Arbeit die relevanten Begriffe und Konzepte für die Analyse von Hobbes Leviathan in Bezug auf die Identifikation mit dem Aggressor etabliert werden, und hierzu für die Arbeit anwendbare Definitionen und Konkretisierungen dieser erstellt werden. Im folgenden Abschnitt werden themenrelevante Stellen aus Hobbes Leviathan näher herausgearbeitet, und im Kontext des Werks selbst dargestellt. Ergänzend wird hierbei Carl Schmitts Analyse des Fehlschlagens des Leviathans auf der Ebene der Identifikation angewandt. Abschließend soll die Relevanz einer Identifikation mit dem Aggressor für das zuvor bearbeitete Material betrachtet werden, und sich näher mit der Notwendigkeit dieser Art der Identifikation für die Funktion von Hobbes politischer Theorie befasst werden. Thomas Hobbes verlangt in seinem Hauptwerk, dem Leviathan, dass die Menschen sich zur Sicherung ihrer eigenen Interessen und Sicherheitsbedürfnisse der absoluten Herrschaft eines Menschen, oder auch einer Gruppe von Menschen, unterwerfen. Nur so kann das elende und kurze Leben, das nach Hobbes außerhalb der stabilen Staatlichkeit im Naturzustand herrscht, abgewendet werden. Es handelt sich also um eine Abgabe von Freiheiten im Austausch für Sicherheit. Diese Arbeit soll sich mit der Frage befassen, inwiefern diese Konstruktion, vom psychologischen Konzept bzw. Mechanismus der Identifikation mit dem Aggressor abhängig ist, wobei Hobbes Leviathan die Rolle des Aggressors einnimmt. Zur weiteren Erläuterung der Kernfrage werden andere integrale Konzepte der hobbesschen Konstruktion, wie zum Beispiel die Rolle des Vertrauens, der Angst, und der allgemeinen Identifikation mit dem Leviathan, in dieser Arbeit ausgeführt. Insbesondere die Frage der Beziehung zwischen dem Leviathan und den Menschen unter seiner Herrschaft steht im Zentrum der Arbeit.