Masterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,00, Universität Kassel (Arbeits- und Organisationspsychologie), Veranstaltung: Wirtschaft, Psychologie und Management, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Postkorbübung, die vor allem die Stressresistenz potentieller Mitarbeiter testet, ist eine der am häufigsten eingesetzten und akzeptierten Assessment Center-Übungen. Der Virtuelle Raum an der Universität Kassel stellt ein neuartiges Medium dar, das durch eine erhöhte Realitätsnähe zum späteren Arbeitsplatz Potenziale für Assessment Center-Übungen eröffnen könnte. In dieser Masterarbeit wurde neben der theoretischen Aufbereitung des Themas eine Studie zur Erforschung von Potenzialen und Grenzen der Postkorbübung im Virtuellen Raum durchgeführt. Dafür durchliefen in einer experimentellen Studie 45 Studenten eine Postkorbübung, beantworteten anschließend dazu einen Fragebogen und absolvierten zum Abschluss den Intelligenztest I-S-T R2000. Die Ergebnisse zeigen, dass der Virtuelle Raum in seinem aktuellen Zustand noch nicht den in ihn gesetzten Hoffnungen gerecht wird und ein Großteil der aufgestellten Hypothesen abgelehnt werden muss. Die Korrelation zum Intelligenztest und der Stress der Probanden waren in der Experimentalgruppe nicht höher als in der Kontrollgruppe. Allerdings hatten die Teilnehmer der Experimentalgruppe im Gegensatz zu denjenigen der Kontrollgruppe eher den Eindruck, an einem realen Arbeitsplatz gewesen zu sein. Der Virtuelle Raum wurde umso besser bewertet, je höher die Präsenzwerte der Probanden waren. Herausgefunden wurde zudem, dass die Akzeptanz des Personalauswahlverfahrens wesentlich davon abhängt, wie die Probanden ihr eigenes Abschneiden beurteilten. Es konnte außerdem gezeigt werden, dass in der Kontrollgruppe die Akzeptanzwerte negativ von den Stresswerten der Teilnehmer beeinflusst wurden. Dies spricht dafür, dass sich Unternehmen künftig entscheiden müssen, ob sie in Assessment Centern Stress testen möchten oder ob ihnen die Akzeptanz des Auswahlverfahrens wichtiger ist. Zur Überprüfung der Ergebnisse bedarf es in Zukunft vor allem weiterer Studien mit größeren Stichproben.