Die Konstruktion und Darstellung einander überkreuzender Zeitlichkeiten ist nicht erst in der Moderne ein wesentliches Merkmal von Kunst und Literatur. Texte, Praktiken und Artefakte sind auch in Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit vielfach durch komplex verschaltete zeitliche Logiken geprägt. Die hier versammelten Beiträge befassen sich mit solchen Phänomenen in künstlerischen Entwürfen von Zeit und Zeitlichkeit sowie in Epochenbildungen und Rezeptionsprozessen. Aus der Perspektive verschiedener Disziplinen nehmen die Autor*innen das Wechselspiel zwischen zeitlichen und ästhetischen Phänomenen in den Blick und widmen sich damit einem in dieser Hinsicht bislang vernachlässigten Bereich vormoderner Kunst und Kultur. Prof. Dr. Jutta Eming ist Inhaberin des Lehrstuhls für Ältere deutsche Literatur und Sprache an der Freien Universität Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Darstellungsformen des Wunderbaren und historischer Emotionalität in der Literatur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie die Gattungen des mittelalterlichen Romans und des geistlichen Spiels. Fragestellungen der mediävistischen Gender Studies beschäftigen sie kontinuierlich.
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