Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Region: Russland, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Veranstaltung: Der Atomkonflikt nach Tschernobyl, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Erlangung der Unabhängigkeit für die Ukraine mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion wird heftig darüber diskutiert, in welcher Richtung sich der nationale Energiemarkt entwickeln soll. Trotz aller Schäden, die die Katastrophe von Tschernobyl angerichtet hat, und der unzähligen Stimmen der Kritiker spielt die Atomenergie wieder eine wichtige Rolle bei der Formierung der zukünftigen Energiepolitik der Ukraine. Vor diesem Hintergrund wurde bis heute keine klare ukrainische Energiepolitik weder in der Zeit des Regimes des Präsidenten Kutschma, noch nach dem Sieg des Präsidenten Juschtschenko nach der Orangenen Revolution formuliert. Erste Versuche wurden von der Regierung unter Timoshenko unternommen, wobei eine Energiestrategie der Ukraine bis zum Jahr 2030 ausgearbeitet wurde. Diese Strategie werde ich später in meiner Analyse ausführlicher behandeln und die Diskrepanz zwischen den Statements der Regierungen und der Realität darstellen. (...) Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Energiepolitik der Ukraine auseinander und richtet das Augenmerk auf den atompolitischen Diskurs, bedingt durch geschichtliche Faktoren, wie der GAU in Tschernobyl. Als besonders relevant für die weitere Analyse stellt sich die Frage heraus, ob die vor kurzem beschlossene Energiestrategie der Ukraine bis 2030 nicht ein Schritt zurück im Lichte eines potentiellen EU-Beitritts ist. Dazu werde ich die Konfrontation der ukrainischen Energiepolitik zwischen der Europäischen Union einerseits und Russland andererseits auslegen. Zunächst werde ich einen kurzen Überblick auf die Entwicklung des Atomenergiesektors der Ukraine zusammenfassen. In der vorliegenden Arbeit wird hauptsächlich Sekundärliteratur behandelt.