Bildungsbürger gelten gemeinhin als liberal und protestantisch. Dass auch kirchentreue Katholiken zum deutschen Bildungsbürgertum zählten, zeigt diese Untersuchung für das wilhelminische Deutschland. Christopher Dowe analysiert Vorstellungswelten und soziale Praktiken katholischer Akademiker und Akademikerinnen, die sich in katholischen Studierendenorganisationen zusammengeschlossen hatten. Dem Selbstverständnis als Katholiken und dem Wandel von Frömmigkeit gilt dabei ebenso seine Aufmerksamkeit wie den Geschlechterbildern. Darüber hinaus untersucht der Autor katholische Positionen zur Sozialen Frage, zu Staat und Nation sowie zu Religion, Wissenschaft und Kultur, um den bildungsbürgerlichen Wertehorizont katholischer Akademiker und Akademikerinnen zu beschreiben.
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