Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Geschichte Europas - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 16/20, , Veranstaltung: Die europäische Einigung, Sprache: Deutsch, Abstract: „United in Diversity“ lautet das ambitionierte Motto der EU, das das „Projekt Europa“ identitätspolitisch zu definieren versucht. Bei näherer Betrachtung dieser Formulierung versteht sich das fundamentale Konfliktpotenzial wie von selbst, setzt sie einerseits ein Gegensatzpaar von Einheit und Vielfalt voraus und fußt sie andererseits auf einer Ideologie des Konsens. Die Problematik der europäischen Identität resultiert grundsätzlich aus der Ambivalenz des Konzeptes von Identität selbst, sofern kollektive Identität durch unterschiedliche Faktoren bedingt wird, wie diese Arbeit im Folgenden erläutern wird. Im weiteren Verlauf soll der europäische Identitätsdiskurs und die Identitätspolitik der EU seit den 1950er Jahren analysiert werden, um die konkreten Strategien und Maßnahmen der Politik, sowie deren Leitwerte und symbolische Dimensionen herauszuarbeiten. Daraufhin sollen die Grenzen europäischer Identitätspolitik definiert werden, die einerseits durch den strukturellen und andererseits durch den institutionellen Aufbau der EU begründet sind. Schließlich befasst sich diese Arbeit mit aktuellen Debatten, wie rechtspopulistischen und euroskeptischen Bewegungen, die das europäische Integrationsprojekt zu destabilisieren drohen und die Entwicklung einer europäischen Identität gefährden.