In einer Mischung aus Biographie und Sachbuch vermittelt der Autor die Erkenntnisse eines Karrierediplomaten der 'Bonner Republik', den geistige Unabhängigkeit und ein eigenes politisches Urteil auszeichnen. Seine Beobachtungen sind begleitet von aufschlussreichen politischen Betrachtungen sowie Schlussfolgerungen für die 'Berliner Republik', aber auch von amüsanten Erlebnissen und persönlichen Erfahrungen. Er weicht weder eigener Kommentierung aus noch der kritischen Würdigung zahlreicher hoher politischer Persönlichkeiten des In- und Auslandes, denen er in dieser Zeit begegnet ist.°°Nach Verlust der Heimat und Flucht als Zehnjähriger im Treckwagen vor der Roten Armee sowie einer schwierigen Anpassungsphase in der Bundesrepublik beginnt er seine Laufbahn im Auswärtigen Dienst. Er berichtet als Zeitzeuge°°- von seinem Posten in Los Angeles, wo er bei KZ-Prozessen mit der deutschen Vergangenheit konfrontiert wurde,°°- von Zentralafrika, wo er die afrikanische Spielart des wissenschaftlichen Sozialismus,°°den Diktator Bokassa wie die Entwicklungsprobleme der Region°°erlebte,°°- von New York in den Vereinten Nationen zum Zeitpunkt des Beitritts der beiden°°deutschen Staaten und als erster deutscher Vorsitzender eines Hauptausschusses°°der Generalversammlung,°°- von Washington zur Zeit Ronald Reagans als Wirtschaftsgesandter an der°°Deutschen Botschaft,°°- aus der Bonner Zentrale u. a. als mit Fragen der deutschen Vereinigung befasster°°einflussreicher Mitarbeiter°°- und schließlich als Krönung seiner Karriere von 1993 bis 1999 als Ständiger Vertreter Deutschlands bei der EU in Brüssel und damit als ein wesentlicher Mitgestalter der festen europäischen Orientierung der Bundesrepublik.°°°°'Von Kyaw zeigt sich als scharfer Beobachter, der Situationen zu analysieren versteht und entsprechende Schlussfolgerungen für die deutsche Außenpolitik zieht. Diese fallen auch jenseits der Bewertung der Außenpolitik der rot-grünen Bundesregierung nicht selten durchaus kritisch aus.'°°(aus: integration 3/2010, S.278)°°°°Jean Claude Juncker bescheinigte dem Buch bei der Buchvorstellung in Berlin:°°°°- Es ist 'in kritisch-intimer Distanz' verfasst, setzt sich 'mit den Verwerfungen des Krieges' auseinander und vermittelt 'die Summe deutscher Staatsraison'.°°- Der Autor ist bei seinen 'Wanderungen durch die Welt' von einem 'modernen Patriotismus' geleitet worden, 'dem die deutsche wie die europäische Einigung eine Herzensangelegenheit bedeuten'. Das Buch stellt den 'Kontext beider Entwicklungen' und damit die 'europäische Verankerung Deutschlands' heraus. Sein Autor 'hat europäische Geschichte mitgestaltet'.
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