Frode Brandeggen, ambitionierter Schriftsteller, von dessen zweitausendseitigem Debüt leider weniger Exemplare verkauft wurden, als der Mensch Finger hat, wendet sich enttäuscht von der Avantgardeliteratur ab und beschließt, fortan Kriminalromane für Leute zu schreiben, die Krimis lieben, aber das Lesen hassen. Seine Geschichten um den genialen Ermittler Frisch sind daher ausgesprochen kurz, einmal reichen dem Meisterdetektiv vier Wörter, um einen Fall zu lösen. Denn Frisch hat die Gabe, immer rechtzeitig zur Stelle zu sein, wenn ein Verbrechen begangen wird. Im Anschluss an die fünfzehn Minikrimis um den Blitzdetektiv erkundet Bruno Aigner, (fiktiver) Literaturwissenschaftler aus Dresden und Brandeggen in Freundschaft verbunden, voller Enthusiasmus für Frisch und seinen Schöpfer wort- und fußnotenreich dessen Werk. Johan Harstads neuer Roman ist ein großes parodistisches Spiel, das in der lächerlichen Überspitzung ganz ernsthafte Fragen zu Literatur und Literaturbetrieb stellt. Und dabei ist «Auf frischer Tat» vor allem eins: ein großes Lesevergnügen.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wer den anspruchsvollen Krimi liebt, ist bei Johan Harstad bestens aufgehoben, lobt Aldo Keel, um sich gleich entzückt dem Besonderen der Geschichte zuzuwenden: Sie kreist um die 2322 Seiten eines Romans, 443 Fußnoten und den Tod des gescheiterten Schriftstellers Frode Brandeggen, der sich den Privatdetektiv Frisch ausgedacht hatte. Wem das Schräge genauso große Freude macht wie das Rätselhafte, schwärmt Keel, werde diesen "anspielungsreichen Roman" in einem Zug verschlingen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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«Auf frischer Tat» ist ein anspielungsreicher Roman für den anspruchsvollen Kenner. Aldo Keel Neue Zürcher Zeitung 20230208