Essay aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politisches System Deutschlands, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Um sich der aufgeworfenen Fragestellung „Auf welche Art und Weise wirken sich Institutionen auf die ökonomische Effizienz aus“ hinreichend nähern zu können, bedarf es zunächst einer Definition der zugrunde liegenden Begriffe. So gilt es zum einem, sich über die Begrifflichkeit der Institutionen klar zu werden. Douglass C. North zufolge sind Institutionen „die Spielregeln der Gesellschaft, oder förmlicher ausgedrückt, die von Menschen erdachten Beschränkungen menschlicher Interaktionen“. Nach Rudolf Richter sind Institutionen zudem als „ein System formgebundener (formeller) und formungebundener (informeller) Regeln einschließlich der Vorkehrung zu deren Durchsetzung“ definiert. Institutionen werden demnach in zwei Kategorien differenziert: In formelle und informelle Institutionen. Erstere werden den Wirtschaftsakteuren durch den Staat bzw. die Regierung, andere Wirtschaftssubjekte oder Organisationen oktroyiert bzw. eingefordert (“top-down“- Prozess). Letztere dagegen sind das Resultat eines Konsenses der Beteiligten, der sich aus den individuellen Beiträgen der Einzelnen speist. Man versteht darunter also eine Selbstorganisation (“bottom-up“-Prozess). Überdies kann man Institutionen in fünf Stufen unterteilen: Als erstes sind Konventionen und Übereinkünfte zu nennen, deren Einhaltung nur in Form einer Selbstüberwachung geschieht. Zum zweiten gibt es ethische Regeln, die gleichfalls auf die Selbstüberwachung bauen. Die dritte Stufe bilden Sitten, Gebräuche und Traditionen, deren Beachtung eher durch eine spontane Überwachung Dritter kontrolliert wird. Auf der vierten Stufe stehen formelle und private Regeln, die einer förmlichen Beaufsichtigung unterliegen, und die fünfte stellen die Normen paritätischen Rechts dar, die ein ausgeprägtes Sanktionssystem im Falle einer Nicht-Befolgung aufweisen. [...]