Ähnlich wie die Kanada-Serie, aber in ganz neuem Gewand
Janette Oke ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der christlichen Literaturszene. Ihre Siedler-Romane aus dem amerikanischen Westen sprechen Leser quer durch alle Schichten an. Der fundierte Glaube, den sie nebenbei vermittelt, gibt ihren
Büchern einen Tiefgang, den man sonst nicht so leicht findet. Obwohl ihre Figuren oft durch große…mehrÄhnlich wie die Kanada-Serie, aber in ganz neuem Gewand
Janette Oke ist seit Jahrzehnten eine feste Größe in der christlichen Literaturszene. Ihre Siedler-Romane aus dem amerikanischen Westen sprechen Leser quer durch alle Schichten an. Der fundierte Glaube, den sie nebenbei vermittelt, gibt ihren Büchern einen Tiefgang, den man sonst nicht so leicht findet. Obwohl ihre Figuren oft durch große Not gehen, bleiben die Romane doch immer positiv und ermutigend.
Dies ist der erste Roman, den sie zusammen mit ihrer Tochter Laurel Oke Logan geschrieben hat. Die Akzente liegen etwas anders als sonst bei der Autorin üblich, und die Situation ist leicht modernisiert. Trotzdem ist der Erzählstil derselbe geblieben und Fans von Janette Oke werden es genießen, auch dieses Buch kennenzulernen.
Thematisch schließt sich “Aufbruch ins Ungewisse” an die Kanada-Serie an, die Romane “Wenn die Liebe siegt", “Wenn es Frühling wird”, “Wenn der Tag erwacht” und “Wenn die Hoffnung neu erblüht”. Die Heldin Beth ist die Nichte der Elizabeth aus der Vorgängerserie, aber näher wird nicht darauf eingegangen. Der Ausgangspunkt ist ähnlich wie bei der älteren Elizabeth, aber dann entwickelt sich die Handlung völlig anders.
Beth ist in einem wohlhabenden Elternhaus aufgewachsen und hat sich dann zur Lehrerin ausbilden lassen. Jetzt möchte sie in den kanadischen Westen gehen und dort in einem Bergwerkstädtchen helfen, den Kindern eine gute Schulbildung zu vermitteln.
Doch das neue Leben ist völlig anders als sie es kennt: Sie muß auf den gewohnten Luxus verzichten und sieht um sich herum ein Elend, wie es ihr noch nie vorher begegnet ist. Kurz vor ihrer Ankunft sind bei einem Grubenunglück fast alle Männer ums Leben gekommen, und dadurch leben manche Familien in großer Not. Trotzdem kann sie nicht so helfen wie sie es gern möchte, denn die Menschen dort haben auch ihren Stolz und wollen keine Almosen annehmen.
Doch auf der anderen Seite sieht Beth auch, daß man mit weniger Besitz genauso glücklich sein kann wie in gesicherten Verhältnissen. Sie öffnet sich für die neuen Verhältnisse, setzt sich mit ihrer ganzen Kraft ein und sieht schnell den Erfolg. Das macht sie sehr glücklich.
Nebenbei klärt sich ein Verbrechen auf, mit dem die Polizei – die berühmten kanadischen Mounties – schon seit einiger Zeit beschäftigt ist. Dieser kriminalistische Zug ist neu, aber bei weitem nicht so dominierend, wie es in den Buchbeschreibungen den Anschein erweckt. Auch die Suche nach dem “passenden Mann” hat nicht das Gewicht wie man es von dieser Art Roman gewohnt ist, und das ist sehr erfrischend. Wer sich von dem Vorbild der “älteren” Elizabeth lösen kann, wird auch dieses Buch sehr genießen können.
Das Ende öffnet eine Menge Möglichkeiten für eine Fortsetzung, auf die alle Oke-Fans sicher schon sehnsüchtig warten werden.