Essay aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 1,7, Universität Potsdam (Institut für Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Geschlecht als pädagogische Kategorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach der Bedeutung des Geschlechts für Erziehungs-, Bildungs- und Sozialisationsprozesse wurde über Jahrhunderte hinweg immer wieder gestellt und löste zahlreiche Diskussionen über mögliche Umgänge aus. Gegenwärtige Debatten über vorherrschende Geschlechterbilder kommen nicht umher einen Blick auf die Geschichte zu werfen und sich einige der so genannten „Klassiker“ zu betrachten, da sich anhand jener Ideen und Konzepte erkennen lässt, wie stark die vergangenen Jahrhunderte unser binäres und imaginiertes Denken (bezüglich Geschlecht) beeinflusst haben. Ich möchte im Folgenden das Thema Frauenbildung problematisieren und werde diesbezüglich das Werk „Väterlicher Rath“ von Joachim Heinrich Campe in den Betrachtungsmittelpunkt stellen. Das Buch von 1788 zählt zu seinen populärsten, wobei es zuerst persönlich motiviert und seiner damals 14jährigen Tochter Charlotte gewidmet war. Dennoch kann der „Väterliche Rath“ als eine bedeutsame Schrift zur Frauen- und Mädchenbildung bezeichnet werden, denn Campe „repräsentiert die zeitgenössische Vorstellung von weiblicher Erziehung und Bildung“. Bereits in diesem Zitat wird ersichtlich, dass Campe einen Unterschied zwischen den Geschlechtern vertritt und in diesem Sinne differenzierte Konzepte für Männer und Frauen entwirft.