Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Schulpädagogik, Pädagogische Hochschule Salzburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema Schulverweigerung war wohl noch nie so brisant wie zurzeit. Viele Studien zeigen die Ursachen und Folgen von frühzeitigem Schulabbruch. Voraus geht oftmals das Vermeiden des Schulbesuchs. Wenn Kinder und Jugendliche nicht mehr in die Schule gehen, kann das vielfältige Ursachen haben. Das Schuleschwänzen von einst bedeutete, dass sich SchülerInnen eine Auszeit vom Schulalltag genommen haben und ein paar Stunden oder einen Tag dem Unterricht fern geblieben sind. Nicht selten wurde mit Hilfe guter Ausreden oder gar gefälschten Unterschriften auf den Entschuldigungen das Fehlverhalten gar nicht offenkundig. Bei der Schulverweigerung geht es nicht um einzelne geschwänzte Stunden oder Tage. Der Schulbesuch wird aus verschiedenen Gründen über längere Phasen vermieden. Trotz eng-maschiger Betreuung von Schule, SchülerberaterInnen, BeratungslehrerInnen, SchulpsychologInnen, ÄrztInnen und SozialarbeiterInnen gelingt es nicht immer, SchulverweigerInnen wieder in das System Schule rückzuführen und das davon be-troffene System Familie entsprechend zu stärken und unterstützen. Die Erziehungsberatung bietet zwar ein gut strukturiertes Handwerkszeug und somit Unterstützung, kann aber ein System nur dann positiv verändern, wenn es dieses auch zulässt. Das vorliegende Paper soll einen Einblick in das Thema Schulverweigerung und in die Möglichkeiten der Erziehungsberatung geben und besitzt nicht den Anspruch der Vollständigkeit oder gar ein Patentrezept gegen die Schulverweigerung zu sein. Es werden die Unterschiede von passiver und aktiver Schulvermeidung erläutert und auf die Formen der aktiven Schulverweigerung (Schulschwänzen, Schulangst, Schulphobie) näher eingegangen. Im Anschluss daran finden sich Thesen, welche Aufgaben und Möglichkeiten die Erziehungsberatung haben kann, Schulverweigerung entgegenzuwirken, ohne als Rezept verstanden werden zu wollen.
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