In den Träumen eines Geistersehers (1766) ist Swedenborg von Immanuel Kant ins 'Hospital' verbannt und zugleich zum 'Erzphantasten' erklärt worden. Dieses scharfe Verdikt dürfte erheblichen Anteil daran gehabt haben, dass der Name Swedenborgs aus der offiziellen Geschichtsschreibung weitestgehend verschwunden ist, obwohl die Schriften des Naturphilosophen und Theologen Swedenborg von vielen Zeitgenossen gelesen worden sind. Sein umfangreiches Werk, das aus der mechanistischen Naturphilosophie, aus der zeitgenössischen Seelen- und Hirnforschung, aus dem Leibniz-Wolffschen Rationalismus und vor dem Hintergrund der lutherischen Theologie konstruiert worden ist, stellt Friedemann Stengel im Hinblick gerade auf seine überraschenden Quellen dar. Der Entstehungshintergrund, vor allem aber Swedenborgs wirkungsvolle Rezeption eröffnet eine unerwartete Perspektive auf die Aufklärung. Geboren 1966; Studium der evangelischen Theologie in Halle, Neuendettelsau und Bonn; 1997 Promotion; 2009 Habilitation; z.Zt. Vertretung der Professur für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
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