Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte - Asien, Note: 2,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Geschichte der Weltwirtschaft seit 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit vergleicht die radikale wirtschaftliche Transformation der Sowjetunion (bzw. Russlands) anfang der 90er Jahre mit der schrittweisen, marktwirtschaftliche Öffnung Chinas seit den spätern 70er Jahren. Sie stellt dabei die Frage in den Mittelpunkt, wie die sehr unterschiedlichen Erfolge begründet werden können und welche Rolle die Ausgangssituationen und die Wahl der Reformansätze dabei spielten. Die tiefgreifenden Veränderungen, die Russland und China in den letzten zwanzig Jahren des vergangenen Jahrhunderts erlebten, standen in vielfacher Hinsicht unter ähnlichen Vorzeichen und hätten unterschiedlicher doch nicht sein können. Auf der einen Seite die Erosion des einstigen Sowjet-Imperiums, in dem ein dramatischer, ökonomischer Niedergang mindestens ebenso schnell Einzug hielt, wie westliche Wirtschaftsberater und konventionelle, kapitalistische Wirtschaftspolitik. Auf der anderen Seite das zunächst ökonomisch praktisch bedeutungslose China, das mittels einer vorsichtigen, schrittweisen Öffnung für marktwirtschaftliche Ansätze eine Phase atemberaubenden ökonomischen Aufschwungs herbeiführte, der nicht nur an sich schon alles zuvor Bekannte in den Schatten stellt, sondern der eine wirtschaftliche Supermacht hervorbrachte, die heute eine ernstzunehmende Herausforderungen für die etablierten Industrienationen darstellt. Zwar sind heute – beispielsweise in Form massiver Umweltverschmutzungen – Makel am 'chinesischen Wirtschaftswunder' offenbar geworden; Zwar hat Russland wohl den Tiefpunkt seiner ökonomischen Krise überwunden und fordert – begünstigt durch steigende Rohstoffpreise – seinen Platz im oberen Drittel der Weltwirtschaft zurück. Dennoch aber zeugt die Transformation der beiden größten kommunistischen Volkswirtschaften, hin zu marktorientierteren Systemen, von gravierenden Unterschieden, die einer Erklärung bedürfen.