Die Deutschland AG ist aufgewacht. Überall wird mobilgemacht, um den Anschluss an die Weltspitze nicht zu verlieren. Auch im Bereich der Unternehmensaufsicht hat das Streben nach den vorderen Plätzen im int- nationalen Qualitätsranking begonnen. Doch bis dahin muss in Deuts- land noch einiges optimiert werden. Nach wie vor steht Großbritannien in der Qualitätsbewertung der Corporate Governance im Europavergleich unangefochten an erster Stelle. Dafür sind vor allem strukturelle Gründe verantwortlich. Deutsche Aufsichtsräte haben gegenüber ihren angelsächsischen Kollegen gleich mit mehreren Handicaps zu kämpfen. Eines davon ist die Größe des Gremiums. Während der Aufsichtsrat eines deutschen Dax-30-Unt- nehmens durchschnittlich 18 Mitglieder umfasst, kommt eine britische Aktiengesellschaft mit rund acht Aufsichtsräten aus. Auch der hierzulande gesetzlich festgeschriebene Anteil an Arbeitnehmervertretern von 50 Prozent in großen Kapitalgesellschaften liegt weit über den elf Prozent, die in anderen europäischen Staaten üblich sind. Diese paritätische Besetzung erweist sich zudem häufig als Hemmschuh für eine Internationalisierung des Aufsichtsrates, da sich renommierte ausländische Manager für das deutsche Mitbestimmungsprinzip nur schwer gewinnen lassen. Ein weiterer Punkt, der die Effektivität der Aufsichtsratstätigkeit drosselt, ist die relativ geringe Anzahl der Zusammenkünfte des Gremiums. Ein Aufsichtsrat in Deutschland tagt im Jahr normalerweise vier Mal; in England dagegen acht Mal. Trotz der vorhandenen Handicaps hat sich die Arbeit der deutschen Aufsichtsräte in den letzten Jahren deutlich verbessert. So wird in vielen Unternehmen der Wandel von einer eher passiven Aufsicht zu einem kritisch beobachtenden, konstruktiv beratendenÜberwachungsorgan erfolgreich vorangetrieben.
"Dank seines [Kucks] einzigartigen statistischen Zahlenwerks kann er auf die Praxis in den Aufsichtsräten mehr Licht werfen als auf ihr theoretischens Rollenverständnis - sehr hilfreich. Somit ist sein Werk sowohl für Vorstands- als auch Ratsmitglieder empfehlenswerter Lesestoff." Börsen-Zeitung, 03.08.2007