"Aufzeichnungen aus einem toten Haus" ist ein 1861 veröffentlichter halbautobiografischer Roman des russischen Schriftstellers Fjodor Dostojewski, der das Leben von Sträflingen in einem sibirischen Gefangenenlager schildert. Das Buch ist eine lose Sammlung von Fakten und Ereignissen, die eher nach "Themen" als nach einer durchgehenden Geschichte geordnet sind. Dostojewski selbst verbrachte vier Jahre im Exil in einem solchen Lager, nachdem er wegen seiner Beteiligung am Petraschewski-Kreis verurteilt worden war. Diese Erfahrung ermöglichte es ihm, die Bedingungen des Gefängnislebens und die Charaktere der Häftlinge mit großer Authentizität zu beschreiben. 1849 wurde Dostojewski wegen seiner Teilnahme an einer utopisch-sozialistischen Diskussionsgruppe zu vier Jahren Zwangsarbeit in einem sibirischen Gefangenenlager verurteilt. Der Bericht, den er nach seiner Entlassung auf der Grundlage von Notizen schrieb, die er herausgeschmuggelt hatte, war das erste Buch, das das Leben innerhalb des russischen Strafvollzugs aufzeigte. Das Buch brachte ihm nicht nur Ruhm ein, sondern begründete auch die Tradition der russischen Gefängnisliteratur. "Aufzeichnungen aus einem toten Haus" ist voller anschaulicher Details über brutale Strafen, schockierende Bedingungen, Fehden und Verrat und die psychologischen Auswirkungen des Freiheitsverlusts, beschreibt aber auch Momente der Komik und der Freundlichkeit. Es gibt groteske Badehaus- und Krankenhausszenen, die direkt aus Dantes Inferno zu stammen scheinen, neben waghalsigen Fluchtversuchen, zum Scheitern verurteilten Widerstandshandlungen und einer theatralischen Weihnachtsfeier, die die gesamte Gemeinschaft zusammenführt, um ihre düstere Realität vorübergehend außer Kraft zu setzen. Um die staatliche Zensur zu umgehen, machte Dostojewski seinen Erzähler zu einem gewöhnlichen Kriminellen und nicht zu einem politischen Gefangenen, aber die Perspektive ist unverkennbar seine eigene. Seine Inhaftierung war eine transformative Erfahrung, die sich auf alle seine späteren Werke auswirkte, insbesondere auf "Verbrechen und Strafe". Dostojewskis Erzähler entdeckt, dass es selbst unter den verkommensten Verbrechern starke und schöne Seelen gibt. Seine Geschichte offenbart das Gefängnis als eine Tragödie sowohl für die Insassen als auch für Russland; sie ist schließlich eine tiefe Meditation über die Freiheit: "Der Gefangene weiß selbst, dass er ein Gefangener ist; aber keine Grenzen, keine Fesseln können ihn vergessen lassen, dass er ein Mensch ist." Dies ist die Gesamtausgabe und umfasst zwei Bände.
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