Die Studentin Lazi liebt Frauen. Das ist unerhört im Taiwan der 1980er-Jahre: Eine queere Szene erwacht, und das an der Elite-Uni in Taipeh! Nun, wo das Kriegsrecht aufgehoben ist, bricht die Jugend auf. Aber wie geht Freiheit? Lazis Liebe zu der älteren Shui Ling wird zur Obsession. Als Grenzen überschritten sind, flüchtet sich Lazi in eine Clique schillernder Außenseiter, doch auch die kämpfen mit sich und dem Leben. Und dann ist da noch ein Krokodil, das sich als Mensch tarnt … Dieser leidenschaftliche, mit literarischen Formen wie Tagebuchnotizen, Aphorismen, allegorischen Einschüben sowie (Genre-)Grenzen spielende Roman ist voller Scharfsinn und skurrilem Witz, erzählt aber auch ganz offen vom Schmerz ihrer Zeit.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Katharina Borchardt bedauert, dass Martina Hasses Übersetzung von Qiu Miaojin Debütroman aus dem Jahr 1994 nicht die Güte besitzt, den Text für uns interessant zu erhalten. So bleibt für die Rezensentin kaum mehr als ein literaturhistorisches Interesse an diesem "modernen LGBT-KLassiker" aus Taiwan. Von der einstigen Sprengkraft der Geschichte um eine lesbische Studentin und ihre Freunde in Taipeh ist laut Borchardt leider nicht viel übrig. Das emotionale Auf und Ab im Text ermüdet die Rezensentin schließlich. Zu selten arbeitet die Übersetzung den grimmigen Witz des Originals pointiert heraus, findet sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH