Augusto Boal und Christoph Schlingensief, zwei Theaterkünstler, die zunächst nicht viel gemein haben, eint dennoch das Anliegen, mit Theater die Menschen herauszufordern und aufzurütteln. Gesellschaftliche Missstände werden dazu vorgeführt und Vertrautheiten in Frage gestellt. Die Aufforderung zur Auseinandersetzung mit sich selbst und seiner Umgebung ist der Kern ihrer unterschiedlichen Theaterkunst. Das Politisierende und Entgrenzende ihrer individuellen Theaterauffassung verbindet die beiden und lässt sie als Rebellen auftreten.Brigitte Bauer stellt in ihrer vorliegenden Studie detailliert die Biographien, die Einflussquellen und die spezifischen Arbeitsweisen Augusto Boals und Christoph Schlingensiefs vor und erläutert die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Künstler, auf die sich deren Einordnung als Rebellen in der Theaterlandschaft begründet.Bauers fundierte Analyse ist zugleich ein engagiertes Plädoyer für die Bedeutung und Verbreitung der vorgestellten Theatermethoden als wichtigen Beitrag zur kulturpädagogischen Praxis.