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Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich VWL - Mikroökonomie, allgemein, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Lehrstuhl für Industrieökonomie), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Januar 1797 verfasste Johann Wolfgang von Goethe einen Brief an den Verleger Vieweg. Darin bot ihm Goethe sein Werk „Hermann und Dorothea“ unter besonderen Bedingungen an. Der Schriftsteller wollte eine versiegelte Notiz mit seiner Preisforderung an eine dritte Person weiterleiten. Sollte das Angebot des Verlegers über Goethes Forderung liegen, würde „Hermann und Dorothea“ zu dem Preis…mehr

Produktbeschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich VWL - Mikroökonomie, allgemein, Note: 2,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Lehrstuhl für Industrieökonomie), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Januar 1797 verfasste Johann Wolfgang von Goethe einen Brief an den Verleger Vieweg. Darin bot ihm Goethe sein Werk „Hermann und Dorothea“ unter besonderen Bedingungen an. Der Schriftsteller wollte eine versiegelte Notiz mit seiner Preisforderung an eine dritte Person weiterleiten. Sollte das Angebot des Verlegers über Goethes Forderung liegen, würde „Hermann und Dorothea“ zu dem Preis verkauft werden, den der Schriftsteller notiert hatte. Im Falle eines niedrigeren Angebotes, wollte Goethe die Notiz ungeöffnet zurücknehmen und die Verhandlungen beenden. Auch wenn es in diesem Beispiel nur einen potentiellen Käufer gibt, handelt es sich um den Mechanismus einer verdeckten Zweitpreis-Auktion, deren Vorzüge William Vickrey 1961 als erster analysierte. Bei dieser Auktionsform geben die beteiligten Bieter verdeckte Gebote für ein Auktionsgut ab. Der Höchstbietende gewinnt die Auktion, zahlt aber nur den Preis des zweithöchsten Gebotes. Die Preisforderung in Goethes versiegelter Notiz stellt in diesem Fall ein zweites Gebot dar. Neben dem Ziel, einen möglichst hohen Preis für „Hermann und Dorothea“ zu erzielen, war es Goethe ein Anliegen, etwas über den Wert seiner Arbeit zu erfahren. Während der Verleger Auflagenhöhe und Verkaufszahlen einschätzen konnte, fehlten dem Schriftsteller die nötigen Informationen, um seinem Werk einen Preis zu geben. Diese Situation beschreibt einen der wichtigsten Gründe, aus denen Auktionen durchgeführt werden. Hätte Goethe vollständige Informationen über die Wertschätzungen aller potentiellen Verleger gehabt, hätte er einfach einen Preis in Höhe der höchsten Zahlungsbereitschaft festlegen können. Er wusste jedoch nur wenig über den Marktpreis seiner Arbeit. Deshalb führte Goethe eine Auktion durch. Er wollte dem Verleger Informationen über seine Zahlungsbereitschaft entlocken und daraufhin bestimmen, ob und zu welchem Preis „Hermann und Dorothea“ verkauft werden sollte. Mit der Entwicklung von Online-Auktionsplattformen, wie z.B. eBay, Amazon oder Yahoo! haben Auktionen in den letzten Jahren beträchtlich an Aktualität gewonnen. eBay zählt deutschlandweit rund 12 Millionen Nutzer, weltweit sind es mehr als 60 Millionen.