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Die große Nachhaltigkeitslüge Angesichts der Klimakatastrophe ruhen alle Hoffnungen auf der Green Economy, die das Wirtschaften nachhaltig und sozial machen soll. Elektro-Autos statt CO2-Schleudern, Biosprit statt Benzin, Aquakultur statt Überfischung. Subventioniert von der Politik, unterstützt von Umweltorganisationen, ausgezeichnet mit Nachhaltigkeitspreisen. Wirtschaftswachstum und überbordender Konsum, so die frohe Botschaft der sogenannten dritten industriellen Revolution, sind gut für die Welt, solange sie innovativ und intelligent gemacht sind. Die technikbegeisterte Mittelschicht hört…mehr

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Produktbeschreibung
Die große Nachhaltigkeitslüge Angesichts der Klimakatastrophe ruhen alle Hoffnungen auf der Green Economy, die das Wirtschaften nachhaltig und sozial machen soll. Elektro-Autos statt CO2-Schleudern, Biosprit statt Benzin, Aquakultur statt Überfischung. Subventioniert von der Politik, unterstützt von Umweltorganisationen, ausgezeichnet mit Nachhaltigkeitspreisen. Wirtschaftswachstum und überbordender Konsum, so die frohe Botschaft der sogenannten dritten industriellen Revolution, sind gut für die Welt, solange sie innovativ und intelligent gemacht sind. Die technikbegeisterte Mittelschicht hört das gern.

Doch auch der Rohstoffhunger des grünen Kapitalismus ist riesig: Selbst für nachhaltiges Palmöl, das in Biodiesel und Fertigprodukten steckt, werden Regenwälder gerodet und Menschen vertrieben, wie Kathrin Hartmann in aufrüttelnden Reportagen aus Indonesien zeigt. Ebenfalls schockierend sind ihre Recherchen in Bangladesch: Garnelen aus Zuchtbecken werden mit Öko-Siegeln exportiert, dabei wurden dafür gegen den Willen der Bevölkerung Reisfelder und Mangrovenwälder zerstört. Um den eigenen Hunger zu bekämpfen, zwingt man den Bauern dort Gentechnik-Saatgut auf.

Eine schonungslose Abrechnung mit der Illusion des grünen Wachstums, dem Zynismus von Wirtschaft , Politik und NGO und unserem verschwenderischen Lebensstil.

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Autorenporträt
Kathrin Hartmann, geboren 1972 in Ulm, studierte in Frankfurt/Main Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik. Nach einem Volontariat bei der »Frankfurter Rundschau« war sie dort Redakteurin für Nachrichten und Politik. Von 2006 bis 2009 arbeitete sie als Redakteurin bei »Neon«. 2009 erschien bei Blessing »Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt«, 2012 erregte ihr Buch über die neue Armut - »Wir müssen leider draußen bleiben« - großes Aufsehen (»In den USA gäbe es dafür einen Pulitzer-Preis.« Deutschlandradio Kultur). »Die grüne Lüge« (2018) wurde sowohl als Film (zusammen mit Regisseur Werner Boote) wie auch als Buchveröffentlichung ein großer Erfolg. Hartmann schreibt regelmäßig für den »Freitag« und die »Frankfurter Rundschau«. Zuletzt erschien ihr Buch »Öl ins Feuer: Wie eine verfehlte Klimapolitik die globale Krise vorantreibt« (2024). Kathrin Hartmann lebt und arbeitet in München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Nach der Lektüre von Kathrin Hartmanns Buch "Aus kontrolliertem Raubbau" kann Rezensent Harald Welzer die Wut der Autorin gut nachvollziehen. Er lernt aus den Aufzeichnungen Hartmanns, die sich an verschiedenen Orten in Afrika und Asien selbst überzeugte, welch große Zerstörungen Palmölplantagen anrichten: Dort, wo einst artenreiche Wälder standen, die der Bevölkerung als Lebensgrundlage dienten, finden sich nun gigantische Flächen von Palmölmonokulturen, die der westlichen Nachhaltigkeitsbewegung dienen, aber den Boden vor Ort zerstören und die Kleinbauern vertreiben. Ebenso entsetzt wie beeindruckt erfährt der Kritiker auch, dass Aktivisten, die gegen die feindliche Übernahme ihres Bodens kämpfen, drangsaliert, geschlagen oder ermordet werden - sich aber dennoch weiter zur Wehr setzen. Gern hätte Welzer allerdings auch einige Veränderungsvorschläge von der Autorin erhalten.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Hartmanns Recherchen liefern eindrückliche Bilder vom Ausmaß der Zerstörungen und zugleich beschämen sie jede Überzeugung, mit ein paar Siegeln auf Verpackungen wäre schon etwas getan." Harald Welzer, ZEIT Literatur