Für ein Buch über Depression ist es eine gute Idee, das Buch wie ein Tagebuch aufzubauen, wie es hier gemacht wurde, allerdings kann man dadurch nicht sonderlich viel Spannung erwarten. Das hat die ersten 100, vielleicht auch 150 Seiten gut funktioniert. Gerade in diesem Abschnitt wirkte Mark noch
völlig am Ende und man hat perfekte Einblicke in seine Psyche bekommen. Allerdings war das bei rund…mehrFür ein Buch über Depression ist es eine gute Idee, das Buch wie ein Tagebuch aufzubauen, wie es hier gemacht wurde, allerdings kann man dadurch nicht sonderlich viel Spannung erwarten. Das hat die ersten 100, vielleicht auch 150 Seiten gut funktioniert. Gerade in diesem Abschnitt wirkte Mark noch völlig am Ende und man hat perfekte Einblicke in seine Psyche bekommen. Allerdings war das bei rund 300 Seiten zu viel des Guten und ich musste feststellen, dass ich diesen Schreibstil nur eine gewisse Zeit ertrage. Man ist nur in seinem Kopf gefangen, bekommt nicht mehr von der Welt oder anderen Charakteren mit, als Mark einem preisgibt und das tut er meiner Meinung nach nicht oft oder vielseitig. Das hat mich mit der Zeit ziemlich gelangweilt und er hat mich am Ende nur noch genervt, sodass ich mich durch die letzten 100 Seiten durchquälen musste.
Mir kam es auch so vor, als hätten sich einige Dinge beziehungsweise Gedankengänge oft wiederholt, vor allem was seine Abneigung gegenüber seinen Eltern betrifft.
Ich hätte es auch gut gefunden, wenn man nicht ins eiskalte Wasser geworfen wäre, stattdessen noch mitbekommen hätte, wie die Krankheit immer mehr Besitz von ihm ergriffen hat, wie es eigentlich begonnen hat.
Mehr von den Nebencharakteren zu erfahren wäre auch schön gewesen, das lässt aber die Form eines Tagebuches wohl nicht zu.
Was mich während des Lesens immer gestört hat, waren die Bindestriche mitten in einem Wort, die von Seite zu Seite immer häufiger vorkamen und bei denen ich nicht verstehe, warum sie in so großer Zahl existieren.
Allgemein muss ich sagen, dass das Thema Depression hier dennoch sehr gut rübergebracht wurde. Es war sehr nachvollziehbar, es hat mich etwas mitleiden lassen und mich daran erinnert, wie schlimm es sein kann, in dieser Dunkelheit und der endlosen Leere gefangen zu sein. Gerade wer gar keine Ahnung davon hat oder sehr voreingenommen ist, dem würde ich das Buch wirklich ans Herz legen. Ebenso Leuten, die Depressionen haben, denn dieses Buch könnte ein Stück weit Hoffnung geben, dass es irgendwann vorbei ist und nicht alles verloren.
Schlussendlich muss ich also sagen, dass ich den Anfang sehr gelungen fand, auch wenn mir vorher etwas gefehlt hat, die letzten 100 bis 200 Seiten aber kein großer Kracher waren. Nichts desto Trotz ein interessantes Buch für alle, die Depressionen interessieren.