Der Roman "Ausgestoßen" erschien erstmals 1888 in tschechischer Sprache. Hier schildert Karl Klostermann einfühlsam das Schicksal des Wenzel Krenek und seiner Familie in einem böhmischen Dorf, einer Dorfgemeinschaft wie sie uns heute vollkommen fremd geworden ist: Ein kleiner Diebstahl, für den er eine Strafe verbüßt, stempelt ihn zum Ausgestoßenen aus der dörflichen Gemeinschaft. Er besitzt kein Heimatrecht und bekommt keinen Heimatschein und selbst in seinem Geburtsort Welenow wird er zum Gebrandmarkten. Wenn er auch manchmal einen Fürsprecher findet, der ihm wohl gesonnen ist, so holt ihn doch immer wieder seine Vergangenheit ein. Die Verleumdung findet ihren Weg überall hin, man kann niemandem die Zunge anbinden und den Mund stopfen. Was gilt ein armer Teufel in der Welt? Jeder wischt sich die Schuhe an ihm ab, das ist sein Schicksal! Wir können uns nicht wehren, können nur von hier fortgehen und die Strafe Gott überlassen, das ist alles!. Die Augen des Armen blieben an der Gipsfigur der Muttergottes von Lourdes haften, unwillkürlich faltete er die Hände. ,Hilf uns!', flüsterte er, ,schütze uns und bewahre uns vor der bösen Nachrede, wende sie ab von uns!'. Karl Klostermann versteht es immer wieder dem Leser das harte Leben der einfachen Leute im Böhmerwald mit ihren Sorgen und Nöten nahe zu bringen.
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