Marina Zwetajewa, neben Anna Achmatowa die wichtigste russische Dichterin der Moderne, hat ein umfangreiches Werk - Gedichte, Prosa, Essays und Erinnerungen - hinterlassen. Von den oft widrigen Bedingungen, denen sie dieses OEuvre abgetrotzt hat, zeugen ihre »Unveröffentlichten Notizhefte«, ihre Tagebücher, die nun in einer Auswahl erstmals auf Deutsch vorliegen.
Die Aufzeichnungen setzen 1913 ein und führen bis ins Jahr 1939, das Jahr, in dem Zwetajewa mit ihrem Sohn Georgi aus dem Exil nach Sowjetrussland zurückkehrt. In Tagebucheinträgen, aber auch Gedichten, Briefentwürfen, apodiktischen Aphorismen und lebenssatten Dialogen dokumentiert und reflektiert Zwetajewa ihr Leben inmitten der großen Krisen der Zeit. Besonders intensiv sind die Aufzeichnungen aus den Jahren von Revolution und Bürgerkrieg, die von großen Entbehrungen, Sorgen und Verlust geprägt waren.
Im Zentrum der Notizhefte steht das Selbst der Autorin, die sich schonungslos offenbart: in ihren Beziehungen zu Menschen wie zur Natur, zu Gott und zu Büchern. Wer den verschlungenen Wegen von Zwetajewas Tagebüchern folgt, erlebt auch eine luzide Beobachterin ihrer Umgebung und eine illusionslose Interpretin von Liebe, Macht und Tod.
Die Aufzeichnungen setzen 1913 ein und führen bis ins Jahr 1939, das Jahr, in dem Zwetajewa mit ihrem Sohn Georgi aus dem Exil nach Sowjetrussland zurückkehrt. In Tagebucheinträgen, aber auch Gedichten, Briefentwürfen, apodiktischen Aphorismen und lebenssatten Dialogen dokumentiert und reflektiert Zwetajewa ihr Leben inmitten der großen Krisen der Zeit. Besonders intensiv sind die Aufzeichnungen aus den Jahren von Revolution und Bürgerkrieg, die von großen Entbehrungen, Sorgen und Verlust geprägt waren.
Im Zentrum der Notizhefte steht das Selbst der Autorin, die sich schonungslos offenbart: in ihren Beziehungen zu Menschen wie zur Natur, zu Gott und zu Büchern. Wer den verschlungenen Wegen von Zwetajewas Tagebüchern folgt, erlebt auch eine luzide Beobachterin ihrer Umgebung und eine illusionslose Interpretin von Liebe, Macht und Tod.
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Der Rezensentin Iris Radisch war die 1892 geborene Marina Zwetajewa bisher nur als Ausnahme-Dichterin bekannt, die in die russische Bourgeoisie hineingeboren wurde, während des russischen Bürgerkriegs nach über Prag floh, in Paris und Berlin ihr Exil verbrachte und 1939 nach Sowjet-Russland zurückkehrte, um dort in bitterster Armut zu leben, viele Opfer zu bringen - aber schreiben zu können, berichtet die Rezensentin. Dieses Bild der grandiosen, auch grandios leidenden, Künstlerin wird von Zwetajewas eigenen, offenbar nicht zur Veröffentlichung bestimmten Aufzeichnungen "überschattet", findet Radisch. Ihr zeigt sich hier eine narzisstische Mutter, die zwischen ihren Töchtern abwägt und ihre jüngste Tochter, die sie geradezu rassistisch abwertet, zum Sterben im Waisenhaus zurücklasst. Kurz vor ihrem Selbstmord bittet Zwetajewa bei ihrer Leserschaft um Mitleid, was ihr die Rezensentin nicht ohne weiteres gewähren will. Die Rezensentin ist von dieser Publikation schockiert - das "ekstatische Genie" Zwetajewas bleibt, aber nach dieser entmystifizierenden Lektüre ist sie für Radisch ein "schwer erträgliches Rätsel".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Marina Zwetajewa ist eine der größten Dichterinnen der Weltliteratur. Ihre Tagebuchnotizen offenbaren jetzt die Abgründe der russischen Lyrikerin.« Iris Radisch DIE ZEIT 20230713