Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,7, Universität Rostock (Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Im Frühjahr des Jahres 2006 kochte in Deutschland die Diskussion über die Fremdenfeindlichkeit in Osten wieder einmal hoch. Ursache hierfür war ein gewalttätiger Übergriff auf den Deutsch-Äthiopier Ermyas M. in Potsdam, bei dem dieser lebensgefährlich verletzt wurde. Immer wieder ist dieses Thema in den letzten sechzehn Jahren in den Blickpunkt der Öffentlichkeit getreten, wobei die Diskussion nicht immer sachlich geführt wurde und immer wieder Stereotype über den Osten eine Rolle spielten. Das Thema der Ausländerpolitik der DDR wurde erst nach der politischen Wende 1989 von der Wissenschaft entdeckt. Der Grund dafür war, dass die SED-Führung über die in der DDR lebenden Ausländer bis Ende 1989 keine offiziellen Zahlen und Angaben veröffentlichte. Das Thema wurde vielmehr wie ein Staatsgeheimnis gehütet, sodass es erst nach der Wende möglich wurde, erste offizielle Statistiken zu erstellen und zu veröffentlichen. Somit konnte und sollte das Thema weder in der Wissenschaft noch in den ohnehin zensierten DDR-Medien eine Rolle spielen. Um die Situation in Ostdeutschland richtig zu verstehen, ist ein Blick in die Vergangenheit, auf die Ausländerpolitik in der DDR, unerlässlich. Genau dies wird Aufgabe dieser Arbeit sein. Dabei wird zunächst das Systemverständnis der DDR im Mittelpunkt stehen, um die Ausländerpolitik der SED richtig zu verstehen. Danach werden die Ausländergesetzte genauer nachgezeichnet, um anschließend die Struktur der ausländischen Wohnbevölkerung und die Situation der Ausländer im Alltag der DDR näher zu beleuchten. Nach der Betrachtung dieser Punkte wird Bezug auf die heutige Situation in Ostdeutschland genommen. Dabei wird versucht, die Frage zu beantworten, in wieweit die Ausländerpolitik der DDR einen Einfluss auf die Entwicklung in Ostdeutschland nach der Wende hatte.