Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Institut für Wirtschaftsgeografie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Weltwirtschaft erlebte in den vergangenen Jahren einen Prozess struktureller Transformation, durch den der Grad globaler ökonomischer Integration beachtlich erhöht wurde. In der Folge technischer Innovationen, zunehmender zwischenstaatlicher Kooperation sowie des Zusammenbruchs der staatswirtschaftlichen kommunistischen Systeme und der Durchsetzung des neoliberalen Paradigmas in der Wirtschaftspolitik eröffnen sich privatwirtschaftlichen Akteuren insbesondere seit Beginn der 1990er Jahre neue internationale Handlungsspielräume. Ausländische Direktinvestitionen (ADI) stellen in diesem Globalisierungsprozess eine Form der Internationalisierung von großer Bedeutung dar. Weltweit stiegen die ADI-Flüsse in den 1990er Jahren kontinuierlich von durchschnittlich 225 Mrd. US$ in den Jahren 1990 bis ’95 auf einen Höchstwert von 1,49 Bio. US$ im Jahr 2000 an. Getragen wurde diese Entwicklung maßgeblich durch eine starke Ausweitung von transnationalen Fusionen und Übernahmen (mergers & acquisitions, M&A), die insbesondere in den Jahren 1999 und 2000 eine rasante Zunahme der weltweiten ADI nach sich zog. Im Jahr 2001 normalisierte sich der M&A-Boom und die ADI-Zuflüsse lagen mit 735 Mrd. US$ auf vergleichbarem Niveau wie 1998 (vgl. UNCTAD 2002, S. 4 u. S. 303). Wie in den vergangenen Jahren floss der größte Anteil der ADI -insgesamt 63,4 Prozent- in die Länder der Triade. Der Anteil der Entwicklungs- und Schwellenländer betrug 27,9 Prozent, wobei der Großteil innerhalb dieser Gruppe asiatischen und pazifischen Staaten zufiel. Afrika konnte 2,3 Prozent aller ADI-Zuflüsse auf sich vereinen, was einem Wert von 17,2 Mrd. US$ und dem bisher höchsten Anteil des Kontinents an den weltweiten ADI-Flüssen entspricht (vgl. UNCTAD 2002, S. 7 u. S. 303). Innerhalb Afrikas stellt die Republik Südafrika mit einem Anteil von 38,8 Prozent an den afrikanischen ADI-Zuflüssen das bei weitem bedeutendste Zielland dar. Weitere Investitionen entfielen in nennenswertem Umfang nur noch auf die Ölproduzenten Nigeria und Angola sowie auf Algerien und -aufgrund umfangreicher M&A im Jahr 2001- auf Marokko (vgl. UNCTAD 2002, S. 48ff.). Zu 80 Prozent kann das ADI-Wachstum in Afrika nach Aussage der UNCTAD auf den Anstieg der Investitionen in Südafrika zurückgeführt werden. Dieser betrug gegenüber dem Vorjahr 5,8 Mrd. US$, womit Südafrika weltweit nach Mexiko, Frankreich und China an vierter Position der „Top FDI-Winners“ des Jahres 2001 liegt (vgl. ebd. 2002, S. 13 u. 48).