Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Soziologie - Soziales System und Sozialstruktur, Note: 1,3, Universität Trier, Veranstaltung: Wohlfahrtskapitalismus: regulierte Ungleichheit?, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Bundesrepublik Deutschland ist insbesondere seit der Wiedervereinigung eine zunehmende Erosion und Segmentation des Tarifsystems zu beobachten. Der Rückgang der Tarifbindung betrifft vor allem frauendominierte Dienstleistungsbranchen wie den Einzelhandel, während männerdominierte Branchen nach wie vor eine vergleichsweise hohe Tarifbindung aufweisen. Dies hat zur Folge, dass Frauen weitaus häufiger von Niedriglöhnen betroffen sind als Männer. Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns im Jahr 2015 ist in diesem Kontext gleich in mehrfacher Hinsicht bedeutsam. Denn die Mindestlohneinführung zielte primär darauf ab, die Erosion des Tarifsystems zu stoppen und die Ausbreitung von unangemessen niedrigen Löhne zu unterbinden. Darüber hinaus bestand die Hoffnung, dass der Mindestlohn einen wichtigen Beitrag leisten könnte, "um strukturelle Benachteiligungen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu reduzieren und mehr Dynamik in Richtung einer Verringerung des Gender Pay Gaps auszulösen" (Weinkopf 2015). Mindestlöhne gelten in der Forschung als ein wirksames Mittel zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Lohnunterschiede, da Frauen überdurchschnittlich häufig von Niedriglöhnen betroffen sind. Ausgehend davon wird in der vorliegenden Arbeit folgende Frage untersucht: Wie wirkt sich die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland auf die Beschäftigung im Niedriglohnbereich, die Tarifpolitik und die geschlechtsspezifische Lohnlücke aus?
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