Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: gut, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Ideologien der Globalisierung - Globalisierung der Ideologien, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Diskussion der Konsequenzen von Globalisierung findet vor dem Hintergrund einer radikalen Herausforderung durch ein neu erstarktes marktwirtschaftliches Lager in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik statt, das die Globalisierung der Wirtschaft als drastischen Einschnitt darstellt und als einzige mögliche Reaktion eine ebenso drastische Befreiung des Marktes und der Marktkräfte von politischer und institutioneller Regulierung proklamiert und in Angriff nimmt. Nun sind liberale Forderungen nach Wiedereinsetzung des Marktes alles andere als neu, was den Verdacht fördert, dass Globalisierung als neue Rechtfertigung für die Verfolgung alter Interessen vorgeschoben werde. Ebenso wenig neu ist die Behauptung, dass freie Märkte nicht nur die effizientesten, sondern zugleich auch die sozial gerechtesten Allokationsmechanismen seien, weshalb Deregulierung allen nutze, einschließlich denjenigen, die durch Regulierung geschützt werden sollen. Neu ist jedoch, dass das liberale Lager heute zunehmend die von ihm schon immer unterstellte technische und normative Ineffizienz regulative Eingriffe in den Markt auf ihren nationalen Charakter zurückführt. Politische Interventionen in den Markt müssen angeblich zu nicht optimaler Faktorenallokation wie beispielsweise Wachstumsverluste und Rückgang der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, die auf dem nationalen Territorium produzieren sowie zu sozialer Ungerechtigkeit mit einhergehender hoher Dauerarbeitslosigkeit und wachsender Ungleichheit zwischen Arbeitslosen und Arbeitsplatzbesitzern führen, während die Wirtschaftssubjekte zunehmend international agierten und sich deshalb nationalstaatlichen Regulierungen notfalls zum Schaden der jeweiligen Volkswirtschaft entziehen könnten. Dies führe dazu, dass soziale Standards unter dem Druck zunehmenden wirtschaftlichen Wettbewerbs ebenso zusammenbrechen müssten wie die Institutionen und Organisationen, die derartige Standards bisher gegen den Markt durchgesetzt haben. Andere Positionen schätzen die Rolle nationaler Politik im Standortwettbewerb dahingehend anders ein, als dass nationale wirtschaftspolitische Interventionen in einer internationalisierten Ökonomie die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Volkswirtschaft erhöhen können, und zwar sowohl durch infrastrukturbildende Industriepolitik, als auch durch eine den sozialen Ausgleich sichernde Sozialpolitik mit dem Hinweis darauf, dass sozialer Friede ein entscheidender [...]