Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen zur Internationalen Politik, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: „Nichts beeinträchtigt Menschen so sehr wie Arbeitslosigkeit – selbst wenn sie wieder einen Job gefunden haben.“ (Seils 2008). So zitiert „Zeit online“ den Sozialforscher Gert Wagner in einem Interview aus dem Jahre 2008. Laut dem Sozialwissenschaftler gibt es keine anderen sozioökonomischen Faktoren, welche die Lebenszufriedenheit von Menschen so negativ und langfristig beeinflussen wie der Verlust des Arbeitsplatzes. Diese Aussagen spiegeln die Bedeutung von Arbeitslosigkeit im Leben von Menschen und auch in der sozialwissenschaftlichen Forschung sehr prägnant wider. Auch wenn die Arbeitslosenzahlen in Deutschland in den letzten Jahren immer weiter sinken (von 4,86 Mio. 2005 auf 2,34 Mio. 2018) spielt das Phänomen der Arbeitslosigkeit auch heutzutage immer noch eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Diskurs; der Politik und auch in der Wissenschaft. In der Sozialwissenschaft beschäftigt sich die Arbeitslosigkeitsforschung mit dem Phänomen der Arbeitslosigkeit und deren Auswirkungen auf betroffene Personen. Dieses Forschungsfeld hat bereits eine lange Tradition und blickt auf vielfältige Untersuchungen zurück. „Die Arbeitslosen von Marienthal - Ein soziographischer Versuch über die Wirkung langandauernder Arbeitslosigkeit“ von Marie Johada, Paul Lazersfeld und Hans Zeisel, welche bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Folgen des Arbeitsplatzverlustes wissenschaftlich und systematisch untersuchten, kann sicherlich als einer der Grundsteine dieses Forschungsfeldes bezeichnet werden. Ziel meiner Arbeit ist es in diesem Zusammenhang, zwei Dinge zu untersuchen. Zum einen soll es darum gehen, die Auswirkungen und Folgen von Arbeitslosigkeit, welche in der 2009 erschienenen Studie: „Pilotprojekt: Effekte der Arbeitslosigkeit“ der Universität Wien, zu Tage gebracht werden konnten, darzustellen. Zum anderen möchte ich die Grundüberzeugungen der beteiligten Forscher und Forscherinnen um Projektleiterin Sylvia Kritzinger, näher untersuchen und versuchen herauszufinden, welches Paradigma (qualitativ oder quantitativ) in dieser Studie vertreten wird. Zudem soll analysiert werden, inwieweit sich dieses Projekt dem zugrunde gelegten Paradigma konsistent verhält, oder ob Abweichungen von den Grundannahmen der gewählten Forschungsrichtung bestehen.