Immer mehr Menschen berichten Freunden und Verwandten regelmäßig in Form von Jahres- oder Weihnachtsbriefen (Autobiografischen Updates) über ihre Erlebnisse im vergangenen Jahr. Darin schildern sie berufliche und familiäre Ereignisse, erzählen von Urlaubsreisen und von privaten Sorgen und Nöten. Mit dieser Form der autobiografischen Erzählung entwickeln sie für sich einen gewissen Grad an Sicherheit hinsichtlich ihres Lebenslaufs und damit biografische Sicherheit, so lautet die These dieser Studie. Und das ist heute, in einer Zeit, die durch Individualisierung, die Pluralisierung von Lebensformen und einer Flexibilisierung der Erwerbsstrukturen geprägt ist, wichtiger denn je. Helga Pelizäus-Hoffmeister hat mit Masterstudierenden des Studiengangs Social Science die bislang wissenschaftlich noch nicht untersuchten Jahresbriefe analysiert und gefragt, was diese über die Konstruktion biografischer Identität aussagen. Zahlreiche Briefe wurden theoretisch wie empirisch unter der Perspektive ausgewertet, welche unterschiedlichen Vorstellungen über den eigenen Lebenslauf und über ein "gelungenes Leben" existieren, wo Grenzen und Risiken eigenverantwortlicher Lebensplanung gesehen werden und wie biografische Unsicherheit bewältigt wird.
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.