Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin, Veranstaltung: Theorieansätze der Sozialen Arbeit im Kontext von Erziehung und Bildung, Sprache: Deutsch, Abstract: Schwerpunkt dieser Arbeit ist die Darstellung der Lebenswelt der Autonomen Nationalist_innen (AN) als eine Form des jugendkulturell orientierten Neonazismus und als Anpassungsversuch des neonazistischen Milieus an Transformationsprozesse der modernen Gesellschaft. Möglichkeiten der lebensweltorientierten Sozialen Arbeit im Kontext Rechtsextremismus werden am Beispiel des Aussteiger_innenprogramms „EXIT-Deutschland“ exemplarisch skizziert. Es wird auf ausgesuchte Aspekte eingegangen, die eine Schnittstelle bilden zwischen der Lebenswelt der AN und den EXIT-Angeboten. Die Auseinandersetzung mit der Lebenswelt der Klientel ist unbedingte Voraussetzung für die Entwicklung von geeigneten sozialarbeiterischen Hilfen und für die Konzeptualisierung von Strategien der Prävention und der Intervention. Für ein umfassendes Verständnis der Lebenswelt dieser Jugendkultur ist eine detaillierte Untersuchung zentraler Aspekte zwingend erforderlich. Nach einer Beschreibung der Entwicklung und Ausdifferenzierung der AN-Szene in Deutschland (Kapitel 2.1) wird anschließend versucht, ein Profil der Szene zu entwerfen. Elemente des Profils umfassen zum einen das Personenpotential und die regionalen strukturellen Entwicklungen der Szene in Deutschland. Zum anderen ist eine Auseinandersetzung mit den Themen und ihrer politischen Strategie interessant. Das Selbstbild der AN ist auf den ersten Blick widersprüchlich (faschistisch und nationalistisch versus revolutionär und autonom). Entscheidend ist die Auseinandersetzung mit ihrem Selbstbild und ihren stilistischen und ästhetischen Inszenierungspraxen (Kapitel 2.2.2) und die Untersuchung der szenetypischen Handlungsmuster wie Aktions- und Gewaltformen. Das Kapitel zur Analyse der Geschlechterverhältnisse soll die Skizzierung der Lebenswelt der gewählten Zielgruppe abrunden und inhaltlich ergänzen. Das dritte Kapitel stellt Möglichkeiten lebensweltorientierter Sozialarbeit im Kontext Rechtsextremismus vor. Für diese Arbeit wurde das Ausstiegsprogramm für Rechtsextreme von EXIT-Deutschland ausgewählt. Es wird geprüft, ob und inwiefern EXIT die Struktur- und Handlungsmaxime der Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch in ihrem Programm berücksichtigt. Schließlich wird gezeigt, welche Angebote von EXIT sich in der Lebenswelt der AN verorten lassen (Kapitel 3.3). Das vierte Kapitel bildet ein Resümee. In einem Ausblick werden die Zukunftsperspektiven der AN-Szene als soziale Bewegung beleuchtet.