Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,3, Universität Hildesheim (Stiftung), Veranstaltung: Beziehungsaufbau als professioneller Faktor, Sprache: Deutsch, Abstract: „Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine ist“1 – dieser göttliche Ausspruch kurz nach Entstehung der Menschheit aus biblischer Sicht drückt aus, wie allgegenwärtig und fundamental Beziehung im menschlichen Miteinander ist. Beziehungen bilden die Grundlage des menschlichen Daseins, sei es im privaten oder auch im beruflichen Leben. Sie bereichern, erfüllen, beglücken, fordern heraus und kosten zuweilen auch immens Kraft und Nerven. Wo Menschen zusammenkommen und in Interaktion treten, entstehen zwangsläufig Machtstrukturen. Paris/Sofski schreiben dazu: „Indem Menschen sich zueinander verhalten, ordnen sie ihre Verhältnisse. In ihrem Handeln verhandeln sie darüber, welche Stellung jedem zukommt, wer etwas zu sagen und wer zu schweigen hat.“ (Paris/Sofski 1991: 9). Mit dem Ordnen der Verhältnisse untereinander, kommt es gleichzeitig zu einer Zuschreibung von Macht und damit verbunden zur Entstehung von Autoritäten. Macht und Autorität sind elementare Bestandteile einer jeder Beziehung – befasst man sich mit menschlicher Interaktion, kommt man an ihnen nicht vorbei. Sie sind dabei meist negativ behaftet, als erste Assoziationen denkt man vielleicht an einen autoritären Vater, einen machtmissbrauchenden Politiker oder eine Führungsperson, die ihre Mitarbeiter in Angst und Schrecken versetzt. Autorität ist auch für die soziale Arbeit ein wichtiges Element und bewegt sich in einem Spannungsfeld von professioneller Distanz und mitfühlender Nähe. In dieser Hausarbeit im Rahmen des Seminars „Beziehungsaufbau als professioneller Faktor“ möchte ich mich genauer mit dem Begriff der Autorität befassen. Zu Beginn stelle ich verschiedene Ansätze zur Autorität heraus und zeichne einen Vergleich zum Begriff der Macht. Anschließend möchte ich herausarbeiten, wie sich Autorität in professionellen, sozialpädagogischen Beziehungen ausdrückt. Um das weite Feld der sozialen Arbeit etwas zu begrenzen, werde ich mich insbesondere auf die Arbeit mit Kindergruppen in Erziehungskontexten beschränken. Dabei gehe ich auf den Aspekt des Beziehungsaufbaus und der Beziehungsfähigkeit ein. Die darauffolgende Diskussion werde ich anhand eines Praxisbeispiels aufbauen, das ich selbst erlebt habe. Dabei soll es um die Frage gehen, inwiefern Autorität entstehen und in Beziehungen wirksam genutzt werden kann. Die Arbeit endet mit einem persönlichen Fazit.