Schon Conrad Gesner verweist in seinem berühmten «Vogelbuch» von 1557 auf die Vogelwelt des Bodensees, zum Beispiel bei Haubentaucher, Kormoran und Brachvogel. Johann Georg Schleh aus Rottweil stellt in der «Emser Chronik» von 1616 nicht nur den Reiher als einen bei Bregenz heimischen Vogel vor, sondern erwähnt auch Vorkommen verschiedener Raufusshühner im Bregenzerwald, bei Hohenems und Bludenz. Anhand von weiteren über 800 Titeln wird dokumentiert, wie sich die Vogelwelt Vorarlbergs in den letzten Jahrhunderten gewandelt hat. Die Veränderung der Avifauna in diesem Gebiet hängt eng mit dem Landschaftswandel zusammen. Nicht nur alte Landschaftsbilder lassen erahnen, wie arten- und individuenreich die Vogelwelt Vorarlbergs noch vor hundert Jahren war, auch publizierte Artenlisten und Schilderungen vogelkundiger Bewohner und Besucher geben Auskunft darüber. Exemplarisch wird für Vorarlberg der Wandel der Avifauna anhand von 54 ausgewählten Vogelarten dokumentiert. Vor dem Hintergrund einer kritischen Beurteilung der avifaunistischen Bibliographie Vorarlbergs wird aufgezeigt, wie man zu Aussagen über den Landschaftswandel in Vorarlberg gelangen kann und wie damit eine Grundlage geschaffen wird, um besser verstehen und beurteilen zu können, auf welche Art die heutige Entwicklung in der Avifauna mit dem Landschaftswandel in Verbindung steht.
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