Away Nic Jordan
Transsibirischer Tag 4...
„Hallo, ich heiße Daniel und komme aus Erfurt. Ich hoffe, die Schokolade hat dir geschmeckt“, sagte der etwa sechzig Jahre alte Mann mit starkem ostdeutschen Akzent. …
„Neujahr ist für die Russen heilig, da fährt niemand Zug. Auch Touristen bleiben lieber
in den großen Städten, um zu feiern. Sieht aus, als wären wir die einzigen zwei Verrückten hier…mehrAway Nic Jordan
Transsibirischer Tag 4...
„Hallo, ich heiße Daniel und komme aus Erfurt. Ich hoffe, die Schokolade hat dir geschmeckt“, sagte der etwa sechzig Jahre alte Mann mit starkem ostdeutschen Akzent. …
„Neujahr ist für die Russen heilig, da fährt niemand Zug. Auch Touristen bleiben lieber in den großen Städten, um zu feiern. Sieht aus, als wären wir die einzigen zwei Verrückten hier mitten im Nirgendwo.“ Er sagte das mit einem Starren in den Augen, das mir Unbehagen bereitete. „Nun stoßen wir mal an, auf das neue Jahr und das einzige gute Volk der Welt: die Deutschen!“, rief er fast schon zu euphorisch und hob sein Glas in die Luft. …
Weder hatte ich Lust auf einen Wodka zum Frühstück, noch auf seine Gesellschaft, und insbesondere nicht darauf, mit ihm anzustoßen, dass wir das beste Volk der Welt seien. Es war eindeutig, woher der Wind wehte: ein Deutscher mit einem Adler und deutscher Fahne auf seinen Pulli gestickt, auf dem Weg durch Russland nach Nordkorea, der die andere Deutsche auf einen Wodka zum Frühstück einlud. S.196
Puh, was soll man dazu noch sagen? Klischees werden hier sehr gut bedient und Vorurteile sowie einseitige Meinungen an den Leser weitergegeben. Danke, gut das es hier ein Ossi ist, der passt so gut in diese schlechte Geschichte!
Die Reiseberichterstatterin, Autorin mag ich sie nicht nennen, schreibt einfach, nicht spannend, wiederholend und affektiert. Sie glaubt Land und Leute zu kennen und scheint sich weder mit deren Kultur noch den landestypischen Gegebenheiten im Vorfeld beschäftigt zu haben.
Des Weiteren werden Situationen interpretiert und auf besserwisserische Art zu ihren Gunsten verdreht. Hauptsache sie steht im Mittelpunkt.
Fazit: Ein Egotrip, der hoffentlich keinen Nachfolger hergibt! Anstrengend, oberflächlich, verblendend sowie sprachlich unausgereift und wenig ansprechend! Wer auf zentrovertierte Darstellungen der heutigen Zeit steht, der findet vielleicht seine Freude daran?! Für mich: Nicht lesenswert!