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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
Ohrwürmer
Eric Pfeils Buch „Azzurro“ bekommt den Spagat hin, gleichzeitig kenntnisreich viele Fakten zu liefern und enorm gute Laune zu machen. Es ist ein musikalischer Reiseführer durch Italien, der vordergründig von Italo Pop handelt, einer Musikrichtung, die vermutlich bei vielen Erinnerungen an glorreiche, längst vergangene
Urlaube wachruft (man denke an
„Felicità“, 1982, und registriere das Hochgefühl, das einen ergreift, bevor der Verstand sich einschaltet und den Song als Kitsch zurückweist). Doch anhand von Songs, deren Hintergrund er erzählt, zeichnet Pfeil ein viel größeres, genaues und vielschichtiges Bild dieses Landes, dessen Widersprüchlichkeit den Rest der Welt so oft vor Rätsel stellt. Pfeil, der nicht nur Autor und Musiker ist, sondern, was Italien angeht, auch ein Liebender, schreibt ganz leicht von großen Dingen. Von Dramen, Affären, Katholizismus, Sinnlichkeit, Tragik, Begehren. Ein wunderschönes Buch über eine sehr verbreitete Sehnsucht.
JOHANNA ADORJÁN
Eric Pfeil:
Azzurro. Mit 100 Songs durch Italien. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2022.
368 Seiten, 12 Euro.
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