Im Sonnenwinkel ist eine Familienroman-Serie. Schauplätze sind der am Sternsee gelegene Sonnenwinkel und die Felsenburg, eine beachtliche Ruine von geschichtlicher Bedeutung. Mit Michaela Dornberg übernimmt eine sehr erfolgreiche Serienautorin, die Fortsetzung der beliebten Familienserie "Im Sonnenwinkel". Michaela Dornberg ist mit ganzem Herzen in die bezaubernde Welt des Sonnenwinkels eingedrungen. Sie kennt den idyllischen Flecken Erlenried und die sympathische Familie Auerbach mit dem Nesthäkchen Bambi. Maja Greifenfeld war so erschrocken, dass sie einen Satz nach hinten machte. Sie hätte mit allem gerechnet, nicht damit, dass die Tür wie mit Zauberhand einfach so aufgehen würde. Eigentlich hatte sie an der Türklinke nur rütteln wollen, nachdem sie zuvor vergebens Sturm geklingelt und gegen die Türfüllung gedonnert hatte. Was hatte das jetzt zu bedeuten? Maja hatte bereits einige Male versucht, in das Haus zu gelangen, hatte immer geklingelt, geklopft, gerufen, ohne dass ihr geöffnet worden war. Dabei hatte sie sehr genau gewusst, dass dieser Mann, den sie unbedingt sehen und sprechen wollte, daheim war. Und nun das? Maja war verwirrt. Stopp! Sie sah eindeutig zu viele Kriminalfilme und las zu viele Kriminalromane. Ging ihre Fantasie jetzt mit ihr durch? Was sie hier tat, die ganze Zeit über versucht hatte, war grenzwertig. Im Grunde genommen hatte sie mit diesem Fremden, über den sie überhaupt nichts wusste, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte, nichts zu tun. Es ging sie nichts an, und das alles bloß, weil sie einen Galeristen, den sie hier nie vermutet hätte, gesehen hatte und der ihr ein wenig merkwürdig erschienen war. Und das wiederum ebenfalls nur, weil sie ihn hier nicht vermutet hätte, nicht im Sonnenwinkel, er tummelte sich an den Plätzen der Reichen und Schönen. Doch wenn sie ehrlich war, dann würde sie von den Menschen, die sie kannte, auch sonst niemand hier vermuten. Sie hatte keine Ahnung, warum sie so darauf fixiert war, warum sich ihr Gedankenkarussell immer schneller zu drehen begonnen hatte. Es war beinahe zur Manie geworden, sie war gefühlte hundert Male am Haus vorbeigefahren, hatte angehalten, versucht, Einlass zu bekommen. Warum? Sie wusste es nicht, es war eher ein Gefühl, oder es war tatsächlich Langeweile, weil sie nichts zu tun hatte und davon ablenken wollte, über ihr Leben nachdenken zu müssen, wie es mit ihr eigentlich nun weitergehen sollte.
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