Elisabeth gibt eine Frühlingsparty. Sie ist keine erfahrene Gastgeberin und sehr nervös. Viel zu viele Gläser und Stühle. Dennoch scheint alles gut zu gehen, bis sich Jean-Lino und Lydie, die Nachbarn von oben, wegen eines Bio-Hühnchens in die Haare kriegen. Als Elisabeth und ihr Mann schon im Bett liegen, klingelt es. Es ist Jean-Lino, der erzählt, dass er Lydie gerade erwürgt hat. Elisabeth wird er bitten, die Leiche mit ihm zusammen aus dem Haus zu schaffen. – Yasmina Reza hat einen unglaublich komischen und dabei tiefernsten Roman geschrieben, der den Leser von einer grotesken Abendgesellschaft in die Abgründe der Paarbeziehung führt und von einer ganz besonderen Freundschaft erzählt.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.08.2017Feinstaub der Beziehungen
Man steht irgendwo in der Landschaft, bis zu dem Tage, an dem man nicht mehr da ist:
Yasmina Reza geht nach „Babylon“ und verfasst einen leicht sarkastischen Kriminalroman
VON JOSEPH HANIMANN
Ich bin umstellt von lauter Glücklichen, siehst du? – sagte in Yasmina Rezas erstem Roman „Eine Verzweiflung“ der Erzähler und erklärte seine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber dem Glück mit der schleichenden Lebensmüdigkeit des Älterwerdens. Solche Figuren waren bei dieser Autorin bisher immer nur Solitäre, die aus den Mittelklasseneurosen und mittleren Lebenskrisen der Glückssucher emporragten. Wie diese letzteren mit den Angeboten der Gesellschaft – Mode, Konsum, Kosmetik, allerlei Ablenkung – der Abnutzung des Glücks zu entkommen suchen, ist ein Dauerthema in Yasmina Rezas Büchern.
Auch in diesem Roman sitzt, nachdem gerade ein Mord passiert ist, eine Frau unschlüssig in ihrem Badezimmer auf der Klobrille und studiert beim Überlegen, was nun zu tun sei, die Gratismuster der Anti-Aging-Gesichtsmaske Gwyneth Paltrow, die sie sich dann aufträgt. Sie knüpft aber keinerlei Hoffnung auf Wirkung an das Produkt. Anti-Aging: ein idiotischer Begriff, sagt sie sich. Denn wie den anderen ins Alter gekommenen Figuren dieses Buchs läuft die Zeit ihr nicht mehr davon. Ist der Zeitlauf für Vierzigjährige meistens stressig, wird er nach sechzig locker, kommt ins Schlingern, bleibt hängen, wie auf einem Foto, das man lange betrachtet.
Das eben tut Elisabeth, die Erzählerin im Roman. An einem regnerischen Tag hat sie zum ersten Mal nach vierzig Jahren wieder den Fotoband „The Americans“ von Robert Frank aus dem Regal gezogen und schlägt ihn auf der Seite auf, die einen Mann zeigt mit abstehenden Ohren und der Zeitschrift „Awake“ in der Hand vor einer Hauswand in Los Angeles. Das Foto stammt von 1955. Die Hauswand steht sicher immer noch dort, denkt Elisabeth, der Rest aber mitsamt dem Mann hat sich aufgelöst – doch was zählt das schon, wer man ist, was aus einem wird? „Man steht irgendwo in der Landschaft, bis zu dem Tage, an dem man nicht mehr da ist“. So ein Stillstand der Zeit macht jedes Erzählen eigentlich unmöglich. Um aus der Abfolge platzender Zeitblasen in Schnappschüssen dennoch einen Roman entstehen zu lassen, muss man den kreisenden, hüpfenden, prickelnden Erzählstil Yasmina Rezas beherrschen. Erinnerung, Gegenwart, frei schwebende Gedankenassoziationen treiben durcheinander. Zusammengehalten werden sie nur durch das Ereignis eines Frühlingsfests unter Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunden: eine seltsame Idee, die Elisabeth sich da plötzlich in den Kopf gesetzt hat.
Nie zuvor in all den Jahren, die sie mit ihrem Mann Pierre schon zusammenlebt, hatte sie so viele Leute in ihrer Wohnung versammelt. Das beschert ihr nun schlaflose Nächte wegen der Sorge, wie sie das alles hinkriegen soll. Der Romanautorin liefert es aber den Stoff für ihr Talent der brillanten Figuren- und Situationsschilderung. Schwer lastet beim Eintreffen der ersten Gäste die Verlegenheit über der Runde. Kein Gespräch kommt in Gang, während der Staudensellerie herumgereicht wird. Die Worte versiegen sofort, hinter jedem Satz lauert wieder die Stille, bis die Hausherrin nach einem beiläufigen Blick aus dem Fenster schreit: „Es schneit!“ und die ganze Gesellschaft auf den Balkon stürzt. Es wird dann schließlich doch noch ganz lustig. Man lacht, für viele ist es wohl bald das letzte Lachen ihres Lebens, denkt die Hausherrin, „ein Lachen ohne Bosheit, ohne Koketterie, ein bisschen dämlich im Grunde, ein von nichts mehr bedrohtes Lachen, das nichts ahnt, nichts weiß“. Schon gar nicht, dass am Ende des Abends das Geschehen durch einen schrägen Vorfall mit tödlichem Ausgang noch einmal richtig in Fahrt kommen wird.
Das Ereignis ist im Grund aber nur der Rahmen, an dem sich der existenzielle Feinstaub dieser Menschen festsetzt, vorab jener der Beziehung zwischen der Erzählerin Elisabeth und ihrem Nachbarn Jean-Lino von der Wohnung darüber. Elisabeth lebt eine Spur zu zufrieden mit ihrem Gatten, dem sie allenfalls seine allzu bedingungslose Liebe zu ihr vorwerfen könnte, die sie nicht mehr in Gefahr bringt. Funken zwischen ihnen sprühen schon lange nicht mehr. Jean-Lino Manoscrivi, ihren Nachbarn, einen Nachkommen jüdischer Einwanderer aus Italien, hat sie im Treppenhaus kennengelernt. Seither plaudern die beiden gern miteinander, wenn er vor dem Haus unten seine Chesterfield raucht. Sie sind sich einig, das Schlimmste im Leben haben sie hinter sich, und beim Lachen unter der Laterne hustet Jean-Lino sich mitunter die Lunge aus dem Leib.
So ist es logisch, dass in der Nacht nach dem Frühlingsfest, wenn das nicht mehr rückgängig zu Machende passiert ist und eine Leiche entfernt werden muss, die beiden zu Komplizen werden. Spätestens da wird aber auch deutlich, wie sehr Yasmina Reza letztlich doch eine Autorin der straff geschnürten Handlung ist. Erst hier bekommt der Roman wirklich Zug. Die freischwebenden Momente des Anfangs liegen der Französin weniger. Das Motiv der Fotos von Robert Frank bleibt unausgeschöpft. Die Kindheits- und Jugenderinnerungen Elisabeths ziehen sich in die Länge. Manche Details kommen offensichtlich direkt aus dem Notizblock der Autorin. Der Roman könnte fünfzig Seiten weniger haben, ohne etwas zu verlieren. Alles, was bei dieser Schriftstellerin nicht fest in die harte Situationsdramaturgie eingebunden ist, fliegt ihr davon.
Dort aber, wo die Anbindung stimmt, flattert selbst das Gravierende im Wind des unwiderstehlich Skurrilen. Einer der Gäste erzählt die Geschichte von seinem Sohn, der sich in Auschwitz schlecht aufgeführt habe. Wie das? Na ja, er hatte laut Schulleiterin im Reisebus von Krakau nach Birkenau den Kasper gegeben – und schon hat die Erzählerin wieder eines jener ihr albern vorkommenden Wörter des Zeitgeists vor sich. Gedenken, innere Einkehr, „das Wort kann mir gestohlen bleiben“, sagt sie sich, genauso wie „Gedenkpflicht“, „Trauerarbeit“ oder sogar der Ausdruck „Toleranz“, den ein anderer Gast des Abends als bloßes Synonym für „Indifferenz“ abtut. Was allerdings nicht bedeutet, dass der unter diesen Wörtern liegende Ernst verschwände. Er tritt durch den Sarkasmus von Yasmina Rezas Figuren umso deutlicher hervor. Im Wort „Babylon“ zum Beispiel aus dem Psalm über das Weinen um das ferne Zion, den Jean-Linos Vater nach dem Abendessen den Kindern immer wieder laut vorgelesen hatte, nicht aus Gläubigkeit, sondern aus einer kauzigen Anhänglichkeit gegenüber den alten Gebräuchen und letztlich auch aus Freude, bei der Gelegenheit einen gefüllten Karpfen zu verspeisen. Ein Flämmchen von Schalk steckt selbst in den traurigen Dingen und leuchtet auch im letzten Blickwechsel zwischen Elisabeth und Jean-Lino, bevor dieser von der Polizei abgeführt wird, noch einmal auf. Seine Lichtspur haben die beiden Übersetzer wiederum mit Geschick und Eleganz herübergebracht.
Yasmina Reza: Babylon. Roman. Aus dem Französischen von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel. Carl Hanser Verlag, München, 2017. 224 Seiten, 22 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Als es plötzlich schneit, läuft die
Gesellschaft auf den Balkon,
und plötzlich wird gelacht
Anti-Aging: ein idiotischer Begriff, sagt sich die Heldin. Ihr läuft die Zeit nicht mehr davon: Yasmina Reza.
Foto: Pascal Victor/ArtComArt
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Man steht irgendwo in der Landschaft, bis zu dem Tage, an dem man nicht mehr da ist:
Yasmina Reza geht nach „Babylon“ und verfasst einen leicht sarkastischen Kriminalroman
VON JOSEPH HANIMANN
Ich bin umstellt von lauter Glücklichen, siehst du? – sagte in Yasmina Rezas erstem Roman „Eine Verzweiflung“ der Erzähler und erklärte seine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber dem Glück mit der schleichenden Lebensmüdigkeit des Älterwerdens. Solche Figuren waren bei dieser Autorin bisher immer nur Solitäre, die aus den Mittelklasseneurosen und mittleren Lebenskrisen der Glückssucher emporragten. Wie diese letzteren mit den Angeboten der Gesellschaft – Mode, Konsum, Kosmetik, allerlei Ablenkung – der Abnutzung des Glücks zu entkommen suchen, ist ein Dauerthema in Yasmina Rezas Büchern.
Auch in diesem Roman sitzt, nachdem gerade ein Mord passiert ist, eine Frau unschlüssig in ihrem Badezimmer auf der Klobrille und studiert beim Überlegen, was nun zu tun sei, die Gratismuster der Anti-Aging-Gesichtsmaske Gwyneth Paltrow, die sie sich dann aufträgt. Sie knüpft aber keinerlei Hoffnung auf Wirkung an das Produkt. Anti-Aging: ein idiotischer Begriff, sagt sie sich. Denn wie den anderen ins Alter gekommenen Figuren dieses Buchs läuft die Zeit ihr nicht mehr davon. Ist der Zeitlauf für Vierzigjährige meistens stressig, wird er nach sechzig locker, kommt ins Schlingern, bleibt hängen, wie auf einem Foto, das man lange betrachtet.
Das eben tut Elisabeth, die Erzählerin im Roman. An einem regnerischen Tag hat sie zum ersten Mal nach vierzig Jahren wieder den Fotoband „The Americans“ von Robert Frank aus dem Regal gezogen und schlägt ihn auf der Seite auf, die einen Mann zeigt mit abstehenden Ohren und der Zeitschrift „Awake“ in der Hand vor einer Hauswand in Los Angeles. Das Foto stammt von 1955. Die Hauswand steht sicher immer noch dort, denkt Elisabeth, der Rest aber mitsamt dem Mann hat sich aufgelöst – doch was zählt das schon, wer man ist, was aus einem wird? „Man steht irgendwo in der Landschaft, bis zu dem Tage, an dem man nicht mehr da ist“. So ein Stillstand der Zeit macht jedes Erzählen eigentlich unmöglich. Um aus der Abfolge platzender Zeitblasen in Schnappschüssen dennoch einen Roman entstehen zu lassen, muss man den kreisenden, hüpfenden, prickelnden Erzählstil Yasmina Rezas beherrschen. Erinnerung, Gegenwart, frei schwebende Gedankenassoziationen treiben durcheinander. Zusammengehalten werden sie nur durch das Ereignis eines Frühlingsfests unter Nachbarn, Arbeitskollegen und Freunden: eine seltsame Idee, die Elisabeth sich da plötzlich in den Kopf gesetzt hat.
Nie zuvor in all den Jahren, die sie mit ihrem Mann Pierre schon zusammenlebt, hatte sie so viele Leute in ihrer Wohnung versammelt. Das beschert ihr nun schlaflose Nächte wegen der Sorge, wie sie das alles hinkriegen soll. Der Romanautorin liefert es aber den Stoff für ihr Talent der brillanten Figuren- und Situationsschilderung. Schwer lastet beim Eintreffen der ersten Gäste die Verlegenheit über der Runde. Kein Gespräch kommt in Gang, während der Staudensellerie herumgereicht wird. Die Worte versiegen sofort, hinter jedem Satz lauert wieder die Stille, bis die Hausherrin nach einem beiläufigen Blick aus dem Fenster schreit: „Es schneit!“ und die ganze Gesellschaft auf den Balkon stürzt. Es wird dann schließlich doch noch ganz lustig. Man lacht, für viele ist es wohl bald das letzte Lachen ihres Lebens, denkt die Hausherrin, „ein Lachen ohne Bosheit, ohne Koketterie, ein bisschen dämlich im Grunde, ein von nichts mehr bedrohtes Lachen, das nichts ahnt, nichts weiß“. Schon gar nicht, dass am Ende des Abends das Geschehen durch einen schrägen Vorfall mit tödlichem Ausgang noch einmal richtig in Fahrt kommen wird.
Das Ereignis ist im Grund aber nur der Rahmen, an dem sich der existenzielle Feinstaub dieser Menschen festsetzt, vorab jener der Beziehung zwischen der Erzählerin Elisabeth und ihrem Nachbarn Jean-Lino von der Wohnung darüber. Elisabeth lebt eine Spur zu zufrieden mit ihrem Gatten, dem sie allenfalls seine allzu bedingungslose Liebe zu ihr vorwerfen könnte, die sie nicht mehr in Gefahr bringt. Funken zwischen ihnen sprühen schon lange nicht mehr. Jean-Lino Manoscrivi, ihren Nachbarn, einen Nachkommen jüdischer Einwanderer aus Italien, hat sie im Treppenhaus kennengelernt. Seither plaudern die beiden gern miteinander, wenn er vor dem Haus unten seine Chesterfield raucht. Sie sind sich einig, das Schlimmste im Leben haben sie hinter sich, und beim Lachen unter der Laterne hustet Jean-Lino sich mitunter die Lunge aus dem Leib.
So ist es logisch, dass in der Nacht nach dem Frühlingsfest, wenn das nicht mehr rückgängig zu Machende passiert ist und eine Leiche entfernt werden muss, die beiden zu Komplizen werden. Spätestens da wird aber auch deutlich, wie sehr Yasmina Reza letztlich doch eine Autorin der straff geschnürten Handlung ist. Erst hier bekommt der Roman wirklich Zug. Die freischwebenden Momente des Anfangs liegen der Französin weniger. Das Motiv der Fotos von Robert Frank bleibt unausgeschöpft. Die Kindheits- und Jugenderinnerungen Elisabeths ziehen sich in die Länge. Manche Details kommen offensichtlich direkt aus dem Notizblock der Autorin. Der Roman könnte fünfzig Seiten weniger haben, ohne etwas zu verlieren. Alles, was bei dieser Schriftstellerin nicht fest in die harte Situationsdramaturgie eingebunden ist, fliegt ihr davon.
Dort aber, wo die Anbindung stimmt, flattert selbst das Gravierende im Wind des unwiderstehlich Skurrilen. Einer der Gäste erzählt die Geschichte von seinem Sohn, der sich in Auschwitz schlecht aufgeführt habe. Wie das? Na ja, er hatte laut Schulleiterin im Reisebus von Krakau nach Birkenau den Kasper gegeben – und schon hat die Erzählerin wieder eines jener ihr albern vorkommenden Wörter des Zeitgeists vor sich. Gedenken, innere Einkehr, „das Wort kann mir gestohlen bleiben“, sagt sie sich, genauso wie „Gedenkpflicht“, „Trauerarbeit“ oder sogar der Ausdruck „Toleranz“, den ein anderer Gast des Abends als bloßes Synonym für „Indifferenz“ abtut. Was allerdings nicht bedeutet, dass der unter diesen Wörtern liegende Ernst verschwände. Er tritt durch den Sarkasmus von Yasmina Rezas Figuren umso deutlicher hervor. Im Wort „Babylon“ zum Beispiel aus dem Psalm über das Weinen um das ferne Zion, den Jean-Linos Vater nach dem Abendessen den Kindern immer wieder laut vorgelesen hatte, nicht aus Gläubigkeit, sondern aus einer kauzigen Anhänglichkeit gegenüber den alten Gebräuchen und letztlich auch aus Freude, bei der Gelegenheit einen gefüllten Karpfen zu verspeisen. Ein Flämmchen von Schalk steckt selbst in den traurigen Dingen und leuchtet auch im letzten Blickwechsel zwischen Elisabeth und Jean-Lino, bevor dieser von der Polizei abgeführt wird, noch einmal auf. Seine Lichtspur haben die beiden Übersetzer wiederum mit Geschick und Eleganz herübergebracht.
Yasmina Reza: Babylon. Roman. Aus dem Französischen von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel. Carl Hanser Verlag, München, 2017. 224 Seiten, 22 Euro. E-Book 16,99 Euro.
Als es plötzlich schneit, läuft die
Gesellschaft auf den Balkon,
und plötzlich wird gelacht
Anti-Aging: ein idiotischer Begriff, sagt sich die Heldin. Ihr läuft die Zeit nicht mehr davon: Yasmina Reza.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.07.2017Die Eskalationsschraube hakt
Das Grauen hinter schöner Fassade kennt man von Yasmina Reza: Ihr Roman "Babylon" birgt dennoch Überraschungen
"Es ist nichts Reines in den menschlichen Beziehungen." Der Schlüsselsatz fällt kurz vor Schluss. Fallbeilartig. Er liest sich wie eine brutale Zusammenfassung dessen, was über zweihundert Seiten ausgeführt wurde. Wie ein apodiktischer Urteilsspruch, nachdem in einem langwierigen Verfahren mit großer Sorgfalt das Für und Wider erwogen, in die eine wie die andere Richtung argumentiert worden war. Auf der Anklagebank sitzt - wie immer bei dieser Autorin - das Personal des spätbürgerlichen Alltagslebens. Es fröstelt ein wenig, schiebt nervös einen Fuß über den anderen und tut ganz unschuldig. In Wahrheit aber hat es schwer etwas verbrochen, versteckt sich hinter der liebreizenden Fassade das pure Grauen.
Die französische Schriftstellerin Yasmina Reza hat sich auf die Enttarnung der bourgeoisen Lebenslüge spezialisiert: Vor allem in ihren Theaterstücken wird die Beschreibung der unvorhersehbaren Aggression, des jähen Ausbruchs zur Perfektion getrieben. Dieser Moment, wenn auf einmal alle Sicherungen durchbrennen, die letzten Grenzen durchbrochen werden. In ihrer feinsinnigen Gesellschaftsfarce "Kunst" reicht die abfällige Bemerkung über ein modernes Gemälde aus, um das lebenslange Vertrauensverhältnis zwischen drei Freunden vollkommen auf den Kopf zu stellen, in dem - auch als Verfilmung erfolgreichen - Stück "Gott des Gemetzels" ist eine Prügelei der Kinder Anlass dafür, dass ein Treffen der jeweiligen Erziehungsberechtigten außer Rand und Band gerät. Die emotionale Eskalationsschraube in wenigen Dialogsequenzen immer fester zu ziehen, darin ist Reza eine Meisterin. Die eigentliche Handlung ist meistens recht banal, aber was darin an Pointenpingpong geboten wird, ist fast immer mitreißend und aufwühlend.
Auch in ihrem neuen Roman "Babylon" weisen zunächst alle Vorzeichen in diese Richtung: Die zweiundsechzigjährige Patentingenieurin Elisabeth gibt zusammen mit ihrem Mann Pierre eine Frühlingsparty in ihrer Wohnung, zu der sie auch ihre Obernachbarn Jean-Lino und Lydie einlädt. Staudensellerie wird gereicht, Champagner-Etiketten werden gemustert - die Stimmung ist trotzdem schal: "Kein Wort konnte sich aufschwingen. Kein Dialog kam in Gang. Am Ende jedes Satzes lauerte die Stille." Dann fallen draußen plötzlich Schneeflocken vom Himmel, und drinnen steigt die Temperatur: Als Lydie sich erkundigt, ob das Geflügel im "pikanten Hühnchen-Cake" aus biologischer Aufzucht stamme, wittert ihr Ehemann die Chance, sich auf Kosten der Partnerin in Szene zu setzen, sie zu necken und vorzuführen, um das gelangweilte Partypublikum zu amüsieren. Er erzählt ein paar Anekdoten über den Bio-Wahn seiner Frau, die allen Ernstes nur Hühner essen wolle, die auf Bäume fliegen konnten. Zur Untermalung ihrer Idiotie macht Jean-Lino ein paar alberne Gackergeräusche samt Flatterbewegungen und genießt die Lacher der Gäste, während das Gesicht seiner Frau langsam vereist. Keine große Sache, nur ein bisschen zu weit gegangen. Ein kleiner Fauxpas, nichts weiter.
Aber bei Reza wird aus der Mücke (beziehungsweise dem Hühnchen) natürlich gleich wieder ein Elefant. Überraschend ist nur, dass die Eskalation dieses Mal nicht im spannungsreichen Modus der Konversation stattfindet, sondern recht unprätentiös direkt in eine brachiale Tat mündet: Jean-Lino erwürgt seine beleidigte Frau, nachdem sie dem kranken Hauskater aus Frust einen gewaltigen Fußtritt versetzt.
Der Rest der Handlung setzt sich aus verschiedenen Versatzstücken einer klassischen Kriminalgeschichte zusammen. Die Leiche soll nachts im Koffer aus dem Haus geschafft werden, eine potentiell belastende Zeugin tritt unerwartet auf, die Polizei kommt, ein Verhör findet statt. Erzählt wird das alles in einem unbestechlich präzisen Ton. Aber was fehlt, ist die Pointe. Dass ein Bio-Hühnchen zum Ehemord führt, ist ja nicht mehr als morbider Sarkasmus. Was dahinter an Gesellschaftskritik steckt, erschließt sich nicht recht. Denn was wird hier eigentlich kritisiert? Die elitäre Bio-Ideologie? Das langweilige Partyleben einer bürgerlichen Oberschicht? Oder am Ende gar die schläfrige Selbstzufriedenheit einer linksliberalen Meinungshoheit? "Sämtliche linken Überzeugungen kommen mir nach und nach abhanden", gesteht an einer Stelle ein Partygast, worauf eine andere Besucherin triumphierend erwidert: "Mir kann das nicht passieren, ich habe nie welche besessen."
Überzeugend wird dieser Roman erst jenseits von Rahmenhandlung und Dialogszenen. In scheinbar nebensächlichen Exkursen, den vielen detailsicheren Beobachtungen à part. Wie sich Elisabeth im Verhör an ihre Kindheit erinnert, an die Jukebox im Café, das Michel-Polnareff-Konzert und den Vater, der ihren Freundinnen manchmal an den Hintern oder die Brüste fasste. "Ich habe mich oft für meinen Vater geschämt, habe es aber nie über mich gebracht, gegen ihn zu sein."
Auffallend sind auch die innigen Beschreibungen der Natur: "wie die Landschaft den Menschen beleuchtet". Reza, die sonst immer nur auf das Innen, die Enge der Wohnung fixiert war, macht sich hier frei von den Fängen ihrer eigenen Rezeption. Schreibt immer wieder über die einsamen Straßenzüge, die "unvorbereiteten Räume" aus Robert Franks Fotoband "The Americans" und zitiert den italienischen Surrealisten Dino Buzzati mit einem staunenden Wort zur "Unveränderlichkeit der Berge".
Yasmina Reza, die den gesellschaftskomödiantischen Boulevard auf dem Theater wiederbelebt hat, ohne deren Einfluss jüngere Dramatiker wie Joël Pommerat oder Ayad Akhtar nicht denkbar wären, hat einen Roman geschrieben, der sich gegen ihr eigenes Erfolgsrezept zu wenden scheint. Immer nur an der Eskalationsschraube zu drehen ist ihr wohl zu fad geworden. Statt auf Pointe ist "Babylon" auf Bilder geschrieben. Etwa dem der treuen Unternachbarin, die nach der Verurteilung ihres mordenden Obernachbarn Woche für Woche vom darüberliegenden Balkon aus mit einem "dehnbaren Qualitätsschlauch" die Pflanzen auf der Terrasse der versiegelten Wohnung wässert. Um die Fiktion zu erhalten, dass das "selbstverständliche Leben" doch irgendwie weitergehen könnte.
"Man lebt unter dem Diktat der Konvention", heißt es einmal. Das klingt ein bisschen nach Selbstanzeige. Indem sie sich eine Leiche in den Erzählkeller legt, beugt Reza sich diesem Diktat so sehr und ermüdend wie noch nie. Was sie dem gleichzeitig an Beschreibungsfacetten und Bilderfindungen entgegensetzt, ist für ihr Schreiben jedoch ebenfalls neu. Ein Buch also, in dem die Stärken mit den Schwächen konkurrieren. Eine Gleichgewichtsübung. Kein Nullsummenspiel.
SIMON STRAUSS
Yasmina Reza. "Babylon". Roman.
Aus dem Französischen von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel. Hanser Verlag, München 2017. 219 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Grauen hinter schöner Fassade kennt man von Yasmina Reza: Ihr Roman "Babylon" birgt dennoch Überraschungen
"Es ist nichts Reines in den menschlichen Beziehungen." Der Schlüsselsatz fällt kurz vor Schluss. Fallbeilartig. Er liest sich wie eine brutale Zusammenfassung dessen, was über zweihundert Seiten ausgeführt wurde. Wie ein apodiktischer Urteilsspruch, nachdem in einem langwierigen Verfahren mit großer Sorgfalt das Für und Wider erwogen, in die eine wie die andere Richtung argumentiert worden war. Auf der Anklagebank sitzt - wie immer bei dieser Autorin - das Personal des spätbürgerlichen Alltagslebens. Es fröstelt ein wenig, schiebt nervös einen Fuß über den anderen und tut ganz unschuldig. In Wahrheit aber hat es schwer etwas verbrochen, versteckt sich hinter der liebreizenden Fassade das pure Grauen.
Die französische Schriftstellerin Yasmina Reza hat sich auf die Enttarnung der bourgeoisen Lebenslüge spezialisiert: Vor allem in ihren Theaterstücken wird die Beschreibung der unvorhersehbaren Aggression, des jähen Ausbruchs zur Perfektion getrieben. Dieser Moment, wenn auf einmal alle Sicherungen durchbrennen, die letzten Grenzen durchbrochen werden. In ihrer feinsinnigen Gesellschaftsfarce "Kunst" reicht die abfällige Bemerkung über ein modernes Gemälde aus, um das lebenslange Vertrauensverhältnis zwischen drei Freunden vollkommen auf den Kopf zu stellen, in dem - auch als Verfilmung erfolgreichen - Stück "Gott des Gemetzels" ist eine Prügelei der Kinder Anlass dafür, dass ein Treffen der jeweiligen Erziehungsberechtigten außer Rand und Band gerät. Die emotionale Eskalationsschraube in wenigen Dialogsequenzen immer fester zu ziehen, darin ist Reza eine Meisterin. Die eigentliche Handlung ist meistens recht banal, aber was darin an Pointenpingpong geboten wird, ist fast immer mitreißend und aufwühlend.
Auch in ihrem neuen Roman "Babylon" weisen zunächst alle Vorzeichen in diese Richtung: Die zweiundsechzigjährige Patentingenieurin Elisabeth gibt zusammen mit ihrem Mann Pierre eine Frühlingsparty in ihrer Wohnung, zu der sie auch ihre Obernachbarn Jean-Lino und Lydie einlädt. Staudensellerie wird gereicht, Champagner-Etiketten werden gemustert - die Stimmung ist trotzdem schal: "Kein Wort konnte sich aufschwingen. Kein Dialog kam in Gang. Am Ende jedes Satzes lauerte die Stille." Dann fallen draußen plötzlich Schneeflocken vom Himmel, und drinnen steigt die Temperatur: Als Lydie sich erkundigt, ob das Geflügel im "pikanten Hühnchen-Cake" aus biologischer Aufzucht stamme, wittert ihr Ehemann die Chance, sich auf Kosten der Partnerin in Szene zu setzen, sie zu necken und vorzuführen, um das gelangweilte Partypublikum zu amüsieren. Er erzählt ein paar Anekdoten über den Bio-Wahn seiner Frau, die allen Ernstes nur Hühner essen wolle, die auf Bäume fliegen konnten. Zur Untermalung ihrer Idiotie macht Jean-Lino ein paar alberne Gackergeräusche samt Flatterbewegungen und genießt die Lacher der Gäste, während das Gesicht seiner Frau langsam vereist. Keine große Sache, nur ein bisschen zu weit gegangen. Ein kleiner Fauxpas, nichts weiter.
Aber bei Reza wird aus der Mücke (beziehungsweise dem Hühnchen) natürlich gleich wieder ein Elefant. Überraschend ist nur, dass die Eskalation dieses Mal nicht im spannungsreichen Modus der Konversation stattfindet, sondern recht unprätentiös direkt in eine brachiale Tat mündet: Jean-Lino erwürgt seine beleidigte Frau, nachdem sie dem kranken Hauskater aus Frust einen gewaltigen Fußtritt versetzt.
Der Rest der Handlung setzt sich aus verschiedenen Versatzstücken einer klassischen Kriminalgeschichte zusammen. Die Leiche soll nachts im Koffer aus dem Haus geschafft werden, eine potentiell belastende Zeugin tritt unerwartet auf, die Polizei kommt, ein Verhör findet statt. Erzählt wird das alles in einem unbestechlich präzisen Ton. Aber was fehlt, ist die Pointe. Dass ein Bio-Hühnchen zum Ehemord führt, ist ja nicht mehr als morbider Sarkasmus. Was dahinter an Gesellschaftskritik steckt, erschließt sich nicht recht. Denn was wird hier eigentlich kritisiert? Die elitäre Bio-Ideologie? Das langweilige Partyleben einer bürgerlichen Oberschicht? Oder am Ende gar die schläfrige Selbstzufriedenheit einer linksliberalen Meinungshoheit? "Sämtliche linken Überzeugungen kommen mir nach und nach abhanden", gesteht an einer Stelle ein Partygast, worauf eine andere Besucherin triumphierend erwidert: "Mir kann das nicht passieren, ich habe nie welche besessen."
Überzeugend wird dieser Roman erst jenseits von Rahmenhandlung und Dialogszenen. In scheinbar nebensächlichen Exkursen, den vielen detailsicheren Beobachtungen à part. Wie sich Elisabeth im Verhör an ihre Kindheit erinnert, an die Jukebox im Café, das Michel-Polnareff-Konzert und den Vater, der ihren Freundinnen manchmal an den Hintern oder die Brüste fasste. "Ich habe mich oft für meinen Vater geschämt, habe es aber nie über mich gebracht, gegen ihn zu sein."
Auffallend sind auch die innigen Beschreibungen der Natur: "wie die Landschaft den Menschen beleuchtet". Reza, die sonst immer nur auf das Innen, die Enge der Wohnung fixiert war, macht sich hier frei von den Fängen ihrer eigenen Rezeption. Schreibt immer wieder über die einsamen Straßenzüge, die "unvorbereiteten Räume" aus Robert Franks Fotoband "The Americans" und zitiert den italienischen Surrealisten Dino Buzzati mit einem staunenden Wort zur "Unveränderlichkeit der Berge".
Yasmina Reza, die den gesellschaftskomödiantischen Boulevard auf dem Theater wiederbelebt hat, ohne deren Einfluss jüngere Dramatiker wie Joël Pommerat oder Ayad Akhtar nicht denkbar wären, hat einen Roman geschrieben, der sich gegen ihr eigenes Erfolgsrezept zu wenden scheint. Immer nur an der Eskalationsschraube zu drehen ist ihr wohl zu fad geworden. Statt auf Pointe ist "Babylon" auf Bilder geschrieben. Etwa dem der treuen Unternachbarin, die nach der Verurteilung ihres mordenden Obernachbarn Woche für Woche vom darüberliegenden Balkon aus mit einem "dehnbaren Qualitätsschlauch" die Pflanzen auf der Terrasse der versiegelten Wohnung wässert. Um die Fiktion zu erhalten, dass das "selbstverständliche Leben" doch irgendwie weitergehen könnte.
"Man lebt unter dem Diktat der Konvention", heißt es einmal. Das klingt ein bisschen nach Selbstanzeige. Indem sie sich eine Leiche in den Erzählkeller legt, beugt Reza sich diesem Diktat so sehr und ermüdend wie noch nie. Was sie dem gleichzeitig an Beschreibungsfacetten und Bilderfindungen entgegensetzt, ist für ihr Schreiben jedoch ebenfalls neu. Ein Buch also, in dem die Stärken mit den Schwächen konkurrieren. Eine Gleichgewichtsübung. Kein Nullsummenspiel.
SIMON STRAUSS
Yasmina Reza. "Babylon". Roman.
Aus dem Französischen von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel. Hanser Verlag, München 2017. 219 S., geb., 22,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensent Tilman Krause geht hart mit Yasmina Reza ins Gericht. Ihr Roman "Babylon" sei eigentlich nur eine aufgeplusterte Novelle, die noch immer die immergleichen Yasmina-Reza-Themen durchkaut: das Leiden am unerfüllten Mittelstandsleben und an gewohnt unzulänglichen Partnerschaften, kritisiert Krause. Ja, diesmal geht der Streit ernster aus, "eine Leiche hatten wir noch nicht", so der Rezensent, aber im Grunde sage Reza seit ihrem "Gott des Gemetzels" nichts Neues mehr. Es wäre endlich an der Zeit, fordert Krause, dass die Autorin mit Schreibgewohnheiten bricht, die er eingefahren findet.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
"Literatur, in der die Nostalgie dem Realismus nicht im Wege steht und der Schrecken nicht dem Humor... Reza schreibt ohne Gravitas, ohne dass zwischen den Zeilen ein Wasserzeichen "Achtung, wertvolle Literatur!" nötig wäre. Sie beginnt mit den albernsten Alltäglichkeiten und arbeitet sich damit vor, bis sich ein Moment der Wahrheit eröffnet." Nils Minkmar, Literatur Spiegel, August 2017
"Niemand seziert das zeitgenössische Bürgertum so gnadenlos wie Yasmina Reza. Niemand ist so brillant und auch routiniert darin, unter dem Leben all der Journalisten, Anwälte und Wissenschaftler ein Feuer zu legen, das ihre wohltemperierte Welt in die Luft jagt." Ursula März, Deutschlandfunk Kultur, 27.07.17
"Niemand betreibt die perfiden Katz-und-Maus-Spiele mit ihren Geschöpfen so lustvoll wie Reza." Peter Henning, Spiegel Online, 25.07.17
"Es sind derzeit die Frauen, die jene Bücher schreiben, die man einmal zur Hand nehmen wird, um zu erfahren, wie das Leben so war zu Beginn des 21. Jahrhunderts. In den USA sind es Jean Didion und Toni Morrison, in Großbritannien Sahra Hall und Hillary Mantel, und in Frankreich ist es Yasmina Reza." Nils Minkmar, Literatur Spiegel, August 2017
"Niemand beherrscht wie Yasmina Reza die Kunst, so existentiell wie nötig und dabei so leicht und so komisch wie möglich zu erzählen. Niemand brilliert so strahlend mit so bösem Witz und lässt einen am Ende doch so melancholisch zurück." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.07.17
"Dieser Roman ist in seinem Kern auch eine Meditation der Erzählerin über das Leben." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 22.07.17
"In der Geschichte kommt Yasmina Rezas größte Stärke zur Geltung: Diese Autorin ist absolut unsentimental." Ijoma Mangold, Die Zeit, 20.07.17
"Niemand seziert das zeitgenössische Bürgertum so gnadenlos wie Yasmina Reza. Niemand ist so brillant und auch routiniert darin, unter dem Leben all der Journalisten, Anwälte und Wissenschaftler ein Feuer zu legen, das ihre wohltemperierte Welt in die Luft jagt." Ursula März, Deutschlandfunk Kultur, 27.07.17
"Niemand betreibt die perfiden Katz-und-Maus-Spiele mit ihren Geschöpfen so lustvoll wie Reza." Peter Henning, Spiegel Online, 25.07.17
"Es sind derzeit die Frauen, die jene Bücher schreiben, die man einmal zur Hand nehmen wird, um zu erfahren, wie das Leben so war zu Beginn des 21. Jahrhunderts. In den USA sind es Jean Didion und Toni Morrison, in Großbritannien Sahra Hall und Hillary Mantel, und in Frankreich ist es Yasmina Reza." Nils Minkmar, Literatur Spiegel, August 2017
"Niemand beherrscht wie Yasmina Reza die Kunst, so existentiell wie nötig und dabei so leicht und so komisch wie möglich zu erzählen. Niemand brilliert so strahlend mit so bösem Witz und lässt einen am Ende doch so melancholisch zurück." Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 23.07.17
"Dieser Roman ist in seinem Kern auch eine Meditation der Erzählerin über das Leben." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 22.07.17
"In der Geschichte kommt Yasmina Rezas größte Stärke zur Geltung: Diese Autorin ist absolut unsentimental." Ijoma Mangold, Die Zeit, 20.07.17