Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 2,3, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Geschichte der römischen Antike: Politik, Verfassung, Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein religiöser Kult entspricht nicht der Norm (in Ausmaßen und ekstatischen Wesen) und sprengt den Rahmen der Gesellschaft. Die Regierung ist im Zugzwang diese (religiösen) Auswüchse als gefährdend zu identifizieren. Ein Kult wird zur Gefährdung der Staatssicherheit und dies verlangt nach Kontrolle und Überwachung. Diese Arbeit untersucht den Kult der Gottheit Bacchus anhand seiner Herkunft, Verbreitung und Verfolgung in Rom. Hinführend zur Thematik – der Verfolgung und des Verbotes des Bacchus-Kultes – werden die Verbindungen von Bacchus und den Gottheiten Dionysos und Liber untersucht. Dabei wird die Ikongraphie von Dionysos und Bacchus auf Gemeinsamkeiten sowie wesentliche Unterschiede hin betrachtet und nachfolgend die Mythologie des Dionysos in Bezug zu Bacchus und ihrem verehrenden Gefolge gesetzt. Der Hauptbestandteil dieser Arbeit liegt in der kritischen Auseinandersetzung mit den überlieferten Quellen des Titus Livus und einem Senatsbeschluss aus dem Jahr 186 vor Christus. Im Zentrum der Untersuchung steht die Überlegung nach der Radikalität des Kultes und der Regierung. Gleichfalls soll untersucht werden, ob die Negation der Bacchanalien berechtigt und ‚maßvoll’ vollzogen wurde oder ob der Bacchanalienskandal eine staatliche Verschwörung darstellte und folglich eine (religiöse) Säuberung von diesem fremden Kult implizierte.