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Bereits Ende der Zwanziger Jahre kam Erich Fromm mit den Forschungen von Johann Jakob Bachofen zu mutterrechtlich organisierten Gesellschaften in Berührung. Bachofen zeigte, dass der bis in unsere Zeit gültigen Vorherrschaft des Mannes eine ganz andere Art des Zusammenlebens vorausging. In mutterrechtlich organisierten Gesellschaften geht es nicht um Dominanzgehabe und Rivalität, sondern um mütterliche Qualitäten, um Fürsorge, Gleichberechtigung, Liebe und bedingungslosen Schutz für alle. Die Erkenntnisse Bachofens prägte das Denken Fromms nachhaltig: Sowohl seine Vorstellungen eines…mehr

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Produktbeschreibung
Bereits Ende der Zwanziger Jahre kam Erich Fromm mit den Forschungen von Johann Jakob Bachofen zu mutterrechtlich organisierten Gesellschaften in Berührung. Bachofen zeigte, dass der bis in unsere Zeit gültigen Vorherrschaft des Mannes eine ganz andere Art des Zusammenlebens vorausging. In mutterrechtlich organisierten Gesellschaften geht es nicht um Dominanzgehabe und Rivalität, sondern um mütterliche Qualitäten, um Fürsorge, Gleichberechtigung, Liebe und bedingungslosen Schutz für alle. Die Erkenntnisse Bachofens prägte das Denken Fromms nachhaltig: Sowohl seine Vorstellungen eines humanistischen Sozialismus oder einer am "Sein" orientierten Gesellschaft, als auch seine patriarchatskritischen Positionen in der Genderfrage sind von Bachofen geprägt. Der vorliegende Beitrag ,Bachofens Entdeckung des Mutterrechts' ist Mitte der Fünfziger Jahre entstanden und stellt eine ausgezeichnete Zusammenfassung der Rezeption Bachofens durch Fromm dar.

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Autorenporträt
Erich Fromm, Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Autor zahlreicher aufsehenerregender Werke, wurde 1900 in Frankfurt am Main geboren. Der promovierte Soziologe und praktizierende Psychoanalytiker widmete sich zeitlebens der Frage, was Menschen ähnlich denken, fühlen und handeln lässt. Er verband soziologisches und psychologisches Denken. Anfang der Dreißiger Jahre war er mit seinen Theorien zum autoritären Charakter der wichtigste Ideengeber der sogenannten "Frankfurter Schule" um Max Horkheimer. 1934 emigrierte Fromm in die USA. Dort hatte er verschiedene Professuren inne und wurde 1941 mit seinem Buch "Die Furcht vor der Freiheit" weltbekannt. Von 1950 bis 1973 lebte und lehrte er in Mexiko, von wo aus er nicht nur das Buch "Die Kunst des Liebens" schrieb, sondern auch das Buch "Wege aus einer kranken Gesellschaft". Immer stärker nahm der humanistische Denker Fromm auf die Politik der Vereinigten Staaten Einfluss und engagierte sich in der Friedensbewegung. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Locarno in der Schweiz. Dort entstand das Buch "Haben oder Sein". In ihm resümierte Fromm seine Erkenntnisse über die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Am 18. März 1980 ist Fromm in Locarno gestorben.