Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 1,3, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Medien- und Kommunikationswissenschaften), Veranstaltung: Kriegsfilm - Zur Bestimmung eines Genres, Sprache: Deutsch, Abstract: Aus der Einleitung: "Platoon: Viet Nam As It Really Was" titelt das Time Magazin kurz nach Erscheinen von Oliver Stones Platoon im Jahr 1986. Es folgen vier Oscars u.a. für die beste Regie, zahlreiche internationale Auszeichnungen und Einspielergebnisse, die, gemessen am eher minimalistischen Budget des Films, für eine überaus positive Resonanz beim Publikum sprechen. Der Eindruck täuscht nicht. Sowohl Kritik als auch Zuschauer scheinen sich einig: Platoon war neu, Platoon war realistisch und Platoon war wichtig. Für eine ganze Generation Vietnam-Veteranen gilt Platoon als der erste Film, der darstellte, was man im Dschungel erlebt und erlitten hatte, der ein Verständnis für die Menschen und Ereignisse in diesem Krieg zu erzeugen in der Lage war und in diesem Prozess ein positiveres Licht auf die Gruppe der Veteranen warf. Die folgende Arbeit befasst sich mit der Frage, worin diese neue bzw. besondere Qualität Platoons besteht und in wie weit jene kritisch zu hinterfragen ist. Hierzu sollen einige zentrale Handlungs- und Gestaltungsmuster fokussiert und diskutiert werden. Im Zentrum der Untersuchung stehen dabei die Entwicklung des Protagonisten Chris Taylor, die Bedeutung der zentralen Nebenfiguren Elias und Barnes, sowie die Darstellung von Gewalt und Männlichkeit im Film. In Hinsicht auf die Modellierung der Charaktere, den Verlauf der Handlung und letztlich die Moral des Films hat Platoon zahlreiche Vorbilder, v.a. in der Literatur seit der Aufklärung. Aus diesem Grund sollen für die Analyse des Films auch literaturwissenschaftliche Kategorien fruchtbar gemacht werden. Resultierend gilt es zu klären, in wie weit Platoon eine realistische Darstellung des Vietnamkrieges bzw. überhaupt eine realistische Darstellung ist oder sein kann. Darüber hinaus soll deutlich werden, ob Platoon dem Prädikat eines sog. Antikriegsfilm gerecht wird, und was evtl. dagegen spricht.
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