Die Frage nach den gedanklichen Verbindungslinien zwischen Kant und Bacon als dem Wegbereiter des englischen Empirismus hat in der Kant-Forschung bisher nur wenig Beachtung gefunden. Die vorliegende Studie befasst sich mit den Gemeinsamkeiten von Kants und Bacons Denken und kann verständlich machen, warum Kant in der ersten Kritik ausgerechnet mit einem Verweis auf Bacons Instauratio Magna die neue Epoche der Philosophie verkündet. Sowohl Kant als auch Bacons Anliegen war die Erneuerung der Philosophie in Gestalt einer fundamentalen Vernunftkritik. Beide erkannten zudem, dass die Selbstkritik der Vernunft weitreichende Folgen für die Konzeptionen des denkenden und wahrnehmenden Subjekts, für die Methode der Philosophie sowie für die Bestimmung des Endzwecks der Wissenschaften und des menschlichen Lebens haben würde. Die vorliegende Studie widmet sich schließlich auch der Frage, warum Bacon und Kant trotz derartiger Gemeinsamkeiten so unterschiedliche Wege eingeschlagen haben. Hierbei wird gezeigt, warum die Fragestellung Bacons erst in Kants Philosophie zur vollen Entfaltung gelangt.
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