«Zwischen zwei Blicken in den Himmel sah ich auf mein Telefon. Keine weitere Nachricht. Auch mir fiel nichts mehr ein, das in Worte gefasst werden konnte. Ich stand von meinem weissen Stuhl auf und ging zum Friedhof.» Zwölf Tage, die alles verändert haben. So lange hat Zoé nach ihrer Geburt gelebt, bevor sie an einer unheilbaren Krankheit starb. Was, wenn ich ehrlich wäre?, fragt sich die Mutter - und dann schreibt sie darüber: ohne zu beschönigen, ehrlich eben, wie ahnungslos man ist, wie hilflos, wenn ein Mensch stirbt. Sie trauert und stellt fest, dass sie erschreckend wenig über sich und ihr eigenes Weltbild weiss. Zwischen Intensivstation, Friedhof, Schreiben und Alltag versucht sie, wieder Fuss zu fassen. Sie fragt sich, ob sie das Unglück vielleicht angezogen habe, weil es ihr immer schon leichter fiel, traurig statt glücklich zu sein. Und sie stellt fest, wie verrückt es ist, dass man trotzdem jeden Tag beginnt, als wäre man unsterblich. In «Bald wärmer» erzählt die Schweizer Schriftstellerin Mireille Zindel, warum Zoé gehen musste und wie sie als Mutter das Weiterleben lernte.
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