«Ich fuhr Richtung Süden. Von nun änderte sich alles. Luft und Klima wurden warm, die Hotelzimmer billig, und vor allem: Ich traf Menschen. Sie alle waren zwischen 18 und 30. Sie trugen einen Rucksack. Sie reisten mit einem Buch. Sie gaben wenig Geld aus und trugen T-Shirts, die schon sehr lange keine Waschmaschine mehr gesehen hatten. Diese Menschen wollten alle das Gleiche: Pyramiden fotografieren, Vulkane besteigen, Bier trinken und am Strand herumliegen, Sex haben und weiterfahren. Ich war auf dem angekommen. Das folgende Jahr über verließ ich den Pfad nicht mehr. Nun lernte ich jeden Tag junge Engländer, Schweizer, Schweden und Israelis kennen: in billigen, aber sehr gemütlichen und auf unsere Bedürfnisse zugeschnittenen Hotels, in klapprigen Reisebussen, auf den Stufen alte Tempel und am Strand. Wir staunten, feierten, liebten uns. Wir tauschten E-Mail-Adressen aus und vergaßen uns dann genauso schnell wieder, wie wir uns kennengelernt hatten. Wir schwammen zusammen im Mekong, schliefen in mexikanischen Hängematten und besuchten Haschischbauern in den Bergen Marokkos. Diese Leute waren überall, es gab kein Entkommen, ich war nie wieder allein.» Manche Menschen wandern auf dem Jakobsweg, um zu sich zu finden. Der moderne Traveller entscheidet sich jedoch für den Banana Pancake Trail - einen Wanderweg durch Südostasien, der nach den süßen Pfannkuchen benannt wurde, die die kleinen Herbergen entlang des Weges anbieten. Tausende von jungen Backpackern rennen auf dieser «Komfortstrecke» dem Mythos der Individualität hinterher. Philipp Mattheis war einer von ihnen. Er traf Menschen aus aller Welt, Hängengebliebene, Wohlstandskinder und echte Aussteiger - und erzählt mit Humor und einem Hauch Sarkasmus von seinen Begegnungen.
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