In ihren Gedichten und Texten setzt sich die anarchistische Autorin mit dem Durchgriff der Gewaltverhältnisse der bürgerlichen Vergesellschaftung auf das Subjekt auseinander. Gedichte und Texte, die zuerst spielerisch, fast kindlich daher kommen, und dabei häufig eine zweite, dritte oder vierte Ebene haben, z.B. psychoanalytische Subtexte, und die durch die Kontrastierung naiver Reime mit dem analytischen Blick auf die im Alltag eingeschriebene Gewalt die Herrschaftsverhältnisse nackt dastehen lassen. Ein Lachen, das im Halse stecken bleibt. Die Bankert-Gesänge sind eine Art abartiger Bänkelgesang, eine politische Abart. Sie richten sich an all die, die die Wut spüren, über die Verhältnisse der Alltagsgewalt und die nach einem widerständigen Ausdruck für diese Wut suchen. Das Buch ist Band 1 der Reihe: Satiren für NichtbäckereibesitzerInnen Die Autorin Anna Chii verortet sich selbst irgendwo zwischen Christa Reinig, Georg Büchner und dem Bänkelgesang. Sie versucht auf Traditionen der politischen Lyrik und des karnevalesken Schreibens im Sinne Bachtins zurückzugreifen und sie zu aktualisieren. Michail Bachtin hat als Literaturtheoretiker der russischen revolutionären Avantgarde eine Theorie einer revolutionären Poetik entwickelt. Das Karnevaleske steht dort für die politische Bedeutung des Karnevals im Mittelalter. Der Karneval war damals eine reale Aufhebung der Gesetze, eine Außerkraftsetzung, die grundsätzliche Infragestellungen ermöglichte. In ihrer Lyrik und ihren Texten versucht Anna Chii mit diesen Mitteln die symbolische Ordnung ins Fließen zu bringen.
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