Bachelorarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Bielefeld (Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Reden, die aus der heutigen Perspektive als historisch bedeutsam eingestuft werden, gibt es viele und sie stammen aus den verschiedensten Zeiten und Kontexten. Reihenweise Bücher beschäftigen sich - wissenschaftlich wie populärwissenschaftlich - mit dem Thema oder versammeln geschichtsträchtige Reden schlicht, ohne sie in einen historischen Kontext einzubetten. Dann haben diese Reden nur noch einen gemeinsamen Nenner: Aus der gegenwärtigen Perspektive werden sie als historisch bedeutsam wahrgenommen bzw. sind sie als solche im kollektiven Gedächtnis abgespeichert. Oftmals werden solche Reden auf ihre besondere Rhetorik hin untersucht, in einigen Fällen werden sie aber auch ‚nur‘ durch die besonderen geschichtlichen Umstände zu großen Reden oder dadurch, dass sie aus den Mündern großer Männer kamen. Thema dieser Arbeit ist die Berichterstattung über die Rede ‚A More Perfect Union‘, die der Senator Barack Obama am 18. März 2008 im National Constitution Center in Philadelphia, Pennsylvania, hielt. Diese Rede ist gerade deshalb so interessant, weil sich viele unterschiedliche Medien einig in der Bewertung waren, sie also als 'historisch' bezeichneten. Der Fokus der vorliegenden Arbeit liegt auf den Erklärungsmustern, die Journalisten verwendeten, um die Bedeutsamkeit von ‚A More Perfect Union‘ im öffentlichen Diskurs Deutschlands zu beschreiben. Was genau macht diese Rede historisch und außergewöhnlich bedeutsam? Anhand von Artikeln überregionaler Tageszeitungen wird untersucht, wie in Deutschland über das Ereignis berichtet wurde, welche Formulierungen genutzt und welche Quellen herangezogen wurden. Dafür werden zunächst in Kapitel 2 der theoretische Hintergrund sowie die gewählte Methode skizziert. Die Umstände, in denen die Rede gehalten wurde, werden als eine der zentralen Erklärungen für die außerordentliche Bedeutsamkeit herangezogen. Daher folgt in Kapitel 3 eine Beschreibung des historisch-politischen Rahmens, wie es für diskursanalytische Untersuchungen typisch und unerlässlich ist. Kapitel 4 liefert einen kurzen Überblick über das verwendete Material, bevor die Analyse der Artikel und die Bündelung in die verschiedenen Erklärungsmuster folgen. In Kapitel 5 schließlich werden die Ergebnisse diskutiert und in den übergeordneten Diskurs einsortiert, sowie Ideen zu einer Vertiefung dieses Diskurs-Themenstrangs gegeben.