Während des Regensburger Reichstages 1546 begegnet Barbara Blomberg (um 1527–1597), Tochter eines Gürtlers, dem mächtigen Kaiser Karl V. Die Liaison bleibt nicht ohne Folgen: 1547 schenkt Barbara einem Sohn das Leben, der später als Don Juan de Austria, Seeheld von Lepanto, in die Geschichte eingehen wird. So nimmt ihr Leben einen abenteuerlichen Verlauf: Aus der einfachen Bürgerstochter wird die heimliche Kaisergeliebte und Mutter eines unehelichen Sohnes, später aus der mit einem kaiserlichen Kriegskommissär verheirateten Brüsseler Hausfrau die "erlauchte" Heldenmutter und spanische Gutsherrin. Dieses ungewöhnliche Schicksal inspiriert noch heute zu zahlreichen Legenden und literarischen Bearbeitungen, welche die Wirklichkeit ihres Lebens verdecken. Die kompakte Biografie stellt in fundierter Weise die Stationen dieses erstaunlichen Frauenlebens dar.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 12.07.2017NEUE TASCHENBÜCHER
Die erste B.B. der
Glamourgeschichte
Barbara Blomberg – das hat einen Klang wie Lola Montez und Marquise de Pompadour. Eigentlich hörte die Frau auf den etwas prosaischeren Namen Barbara Plumbergerin, aber da die Geschichtsschreiber bisweilen auch eine Ader für Romanzen hatten, überlieferten sie die lyrischere Namensversion. Barbara Blomberg, kann man sagen, ist lange vor Brigitte Bardot die erste prominente B.B. der Glamourgeschichte. Ihre Biografin Marita A. Panzer lässt sich jedoch nicht beirren: Statt all die Klatschgeschichten aufzuwärmen, die sich um die Tochter eines angesehenen Regensburger Gürtlermeisters ranken, nimmt die Historikerin sie der Reihe nach auseinander. Es bleibt am Ende mangels Quellen offen, wie und wo sich Kaiser Karl V. und die 18 Jahre alte „Schöne Barbara“, wie sie bald hieß, am Rande des Reichstages von 1546 begegneten. Als gesichert gilt jedoch, dass sich der mächtigste Mann der Welt in das Bürgerkind verliebte. Nachdem sie ihm einen Knaben geboren hatte, den späteren Kriegshelden Don Juan d’Austria, ließ Karl sie nicht links liegen. Von da an lässt sich ihr Leben zuverlässig nachzeichnen, mit Panzer hat B.B. eine umsichtige Biografin. RUDOLF NEUMAIER
Marita A. Panzer: Barbara Blomberg. Bürgerstochter, Kaisergeliebte und Heldenmutter. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017.
152 Seiten, 12,95 Euro.
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Die erste B.B. der
Glamourgeschichte
Barbara Blomberg – das hat einen Klang wie Lola Montez und Marquise de Pompadour. Eigentlich hörte die Frau auf den etwas prosaischeren Namen Barbara Plumbergerin, aber da die Geschichtsschreiber bisweilen auch eine Ader für Romanzen hatten, überlieferten sie die lyrischere Namensversion. Barbara Blomberg, kann man sagen, ist lange vor Brigitte Bardot die erste prominente B.B. der Glamourgeschichte. Ihre Biografin Marita A. Panzer lässt sich jedoch nicht beirren: Statt all die Klatschgeschichten aufzuwärmen, die sich um die Tochter eines angesehenen Regensburger Gürtlermeisters ranken, nimmt die Historikerin sie der Reihe nach auseinander. Es bleibt am Ende mangels Quellen offen, wie und wo sich Kaiser Karl V. und die 18 Jahre alte „Schöne Barbara“, wie sie bald hieß, am Rande des Reichstages von 1546 begegneten. Als gesichert gilt jedoch, dass sich der mächtigste Mann der Welt in das Bürgerkind verliebte. Nachdem sie ihm einen Knaben geboren hatte, den späteren Kriegshelden Don Juan d’Austria, ließ Karl sie nicht links liegen. Von da an lässt sich ihr Leben zuverlässig nachzeichnen, mit Panzer hat B.B. eine umsichtige Biografin. RUDOLF NEUMAIER
Marita A. Panzer: Barbara Blomberg. Bürgerstochter, Kaisergeliebte und Heldenmutter. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2017.
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